Am Palmsonntag gedenken Christen mit feierlichen Prozessionen des Einzugs Jesu in Jerusalem. Ganz unspektakulär ritt er auf einem Esel. Als ihn die Menschen erkannten, jubelten sie ihm zu und riefen: „Hosanna!“
Jesus war ein König, doch er benahm sich nie so, wie es weltliche Herrscher taten oder es die Menschen von ihm erwarteten. Er war bescheiden. Und er herrschte nicht, indem er sich bedienen ließ, sondern indem er selbst diente.
Vom Idol zum Buh-Mann
Bei seinem Einzug wurde Jesus noch bejubelt, ein paar Tage später schrien die Leute: „Ans Kreuz mit ihm!“ Von einem Tag auf den anderen kein umjubelter Star mehr, kein Vorbild, nicht mehr bewundert, ja fallen gelassen. Ähnliche Situationen gab und gibt es in der Geschichte viele. Aufhetzer und Bestechliche in Politik und Religion trugen und tragen das Ihre dazu bei.
Hinterfragen statt mitlaufen
Junge Erwachsene und Menschen in schwierigen persönlichen Situationen neigen besonders dazu, Idolen nachzueifern, Meinungen und Ideen ungefiltert zu übernehmen, Personen mit einer besonderen Aura auf einen unsichtbaren Thron zu heben. Das Phänomen der Gruppendynamik verstärkt dieses Verhalten.
Ein Blick auf heutige Vorbilder
Der Palmsonntag scheint unter diesem Aspekt der ideale Anlass, gemeinsam mit der Familie über Stars und Vorbilder nachzudenken, Künstler, Sportler, Politiker ... – Was zeichnet sie aus? Was tun sie für andere? Was ist so beeindruckend an ihnen? Was kann man von ihnen lernen? Was ist eher abschreckend?
Auch der Blick auf die Masse, die diese Stars oft kreischend und der Ohnmacht nahe überall hin verfolgt, ist angebracht. Wenn die Prominenten den Menschen so viel bedeuten, warum lässt man ihnen kein Privatleben, schaut man mit großer Neugier bis in ihre Wohnzimmer und lässt sie oft nach kurzer Zeit fallen wie eine heiße Kartoffel.
Vorbildwirkung
Besonders junge Menschen lassen sich von ihren Idolen beeinflussen. Daher sollten Vorbilder anspornen, die eigenen Begabungen und Talente einzusetzen. Dafür sollte man sie auch wertschätzen.