Bild: Bei „SOS-Menschenrechte“ im Einsatz: Angela Mayrhofer (FSJ), Peter Unterhauser (Zivi), Barbara Tippler (FSJ), Katharina Hackler (Praktikantin) und Benjamin Andl (Zivi).
Europäische Freiwillige gehören zum mittlerweilegewohnten Bild der Mitarbeit im Institut Hartheim.
Derzeit helfen in Hartheim zwölf junge Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern bei der Betreuung der behinderten Menschen. Mit den 30 Zivildienern und den acht Jugendlichen vom „Freiwilligen Sozialen Jahr“ (FSJ) umfasst die Gruppe der „Mithelfenden“ etwa 50 Personen. Im Vergleich dazu: Im Institut Hartheim sind 350 Mitarbeiter/innen angestellt.
Die europäischen Freiwilligen kommen aus Ungarn, Frankreich, Italien, Polen . . . Sie gehen ins Ausland, weil sie mit Menschen anderer Kulturkreise zusammenkommen und sich in der Sozialarbeit Zusatzqualifikationen erwerben wollen. Für die Bewohner/innen ist dieser Kontakt gleichermaßen bereichernd, auch wenn es anfangs manche Verständigungsprobleme gibt.
Hartheim ist, was die Mitarbeit europäischer Volontäre betrifft, einzigartig in Oberösterreich. Dass Freiwillige und Zivildiener eine wichtige Rolle spielen, trifft aber auf die meisten großen sozialen Organisationen zu:
Bei SOS Menschenrechte zum Beispiel sind in den ersten acht Monaten des heurigen Jahres etwa 1.685 Stunden ehrenamtlicher Mitarbeit angefallen. 200 Ehrenamtliche (darunter viele Ärzte) leisten Dienste. Darüber hinaus arbeiten fünf Zivildiener, zwei vom FSJ und eine Praktikantin der Fachhochschule für Sozialarbeit.
Das Ausmaß sichern
Wieder der Vergleich: SOS-Menschenrechte hat 11 Voll- und zwei Teilzeitarbeitskräfte sowie etwa 20 geringfügig Beschäftigte. „Ohne ehrenamtliche Mitarbeiter/innen, Zivildiener und Praktikantinnen im FSJ könnten wir die Betreuung qualitativ und quantitativ nicht mehr in diesem Ausmaß aufrecht erhalten!“ Dies sagt der Geschäftsführer von SOS-Menschenrechte Österreich, Günter Ecker. Die Politik müsse ehrenamtliches und freiwilliges Engagement noch erleichtern und die Einrichtungen in die Lage versetzen, hervorragende Bedingungen dafür zu schaffen.
Caritas und Diakonie
Die Diözesancaritas hat einen Mitarbeiterstand von 1.684. Dazu im Vergleich nimmt sich die Gruppe der Volontäre und Praktikant/inn/en (17), Zivildiener (57) sowie FSJ-Leute (17) geringer aus, aber: Diese sind meist in bestimmten Projekten eingesetzt, so in der Haftentlassenen-Wohngemeinschaft, im Hartlauerhof oder in der Wärmestube. Und dort sind sie überlebenswichtig. In den Pfarren sind unzählige Ehrenamtliche caritativ aktiv.Das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen beschäftigt 529 Mitarbeiter/innen, dazu 17 Zivildiener, 41 Diakonische Helfer/innen und etwa zehn Ehrenamtliche (stundenweise Hilfe). 40 Prozent der Zivildiener und Helferinnen sind eingesetzt, um die Lebens- und Betreuungsqualität zu verbessern (z. B. Spaziergänge, Einkäufe, Freizeitgestaltungen).
„Sozialszene“
Heinz Zauner von der oö. Sozialplattform hat einen guten Überblick über die „Sozialszene“. In arbeitsmarktpolitischen Einrichtungen, sagt er, gibt es kein ehrenamtliches Betreuungspersonal oder Zivildiener. Aber in „niederschwelligen“ Einrichtungen. z. B. Wohnungslosenhilfe, sind Zivildiener und Ehrenamtliche eine wichtige Stütze.