Hohen Besuch gab es in der letzte Woche in der Kreuzschwesternschule Linz mit Gesundheitsminister Alois Stöger. Den Schülern verriet er, wie er sich fit hält, wieso Wirte auf Nichtraucher setzen sollen und wie sein persönliches Verhältnis zum Quargel ist.
Zuerst eine persönliche Frage: Sind Sie Raucher bzw. haben Sie in unserem Alter geraucht? BM Stöger: Ich bin Nichtraucher und in Ihrem Alter habe ich nicht mehr geraucht.
Nicht mehr. Das heißt, Sie haben es in jüngeren Jahren einmal probiert? (lacht) Okay.
Wären Sie froh, wenn Sie ein generelles Nichtrauchergesetz in Österreich einführen könnten? Wir haben in Österreich grundsätzlich im öffentlichen Raum ein Rauchverbot. In der Gastronomie, das sind ja private Räume, ist festgelegt worden, dass nicht Rauchen die Normalität zu sein hat. Jeder Wirt hat sicherzustellen, dass seine Gäste nicht rauchen müssen, und dieses Gesetz ist umzusetzen. Jeder intelligente Wirt wird die Mehrheit der Bevölkerung in seinem Lokal haben wollen, und die Mehrheit der Bevölkerung raucht nicht.
Haben Sie ein größeres Laster? Die Antwort ist klar, ich habe keine Laster.
Halten Sie sich als Gesundheitsminister persönlich fit? Machen Sie Sport oder irgendwie andere Aktivitäten? Ich halte mich fit, indem ich hie und da laufe. Ich hab in meiner Wiener Wohnung ein Laufband aufgestellt, das ich vielleicht etwas mehr in Anspruch nehmen könnte, aber am Wochenende, wenn ich Freizeit habe, bin ich schon mal in den Donauauen unterwegs. Gestern bin ich schon eine Stunde zum Laufen gekommen.
Sind Sie für einen täglichen Sportunterricht an Schulen? Ich bin grundsätzlich dafür, den Sportunterricht auszuweiten. Ich glaube, dass die Räume, in denen sich Kinder und Jugendliche bewegen dürfen, reduziert worden sind. Das ist ein Nachteil. Ich halte das für einen der größten Fehler der letzten Schulreform, dass der Turnunterricht reduziert worden ist.
In regelmäßigen Abständen tauchen ja immer wieder Studien auf, in Österreich seien manche Schüler zu dick, essen nie gesund, rauchen, trinken auch zu viel. Ist es Ihrer Meinung nach wirklich so schlecht um unsere Gesundheit bestellt? Also, bei der Frage der Ernährung ist wirklich Handlungsbedarf gegeben. Die Zahl der Jugendlichen ist zu hoch, die zu wenig Bewegung haben, für das, was sie zu sich nehmen. Eigentlich haben wir sowohl ein Problem in der mangelnden Bewegung als auch ein Problem der Ernährung. Und hier Verbesserung zustande zu bringen ist ein Ziel.
Was konkret wollen Sie verändern? Es geht darum, dass tatsächlich gesündere Ernährung zu den Menschen kommt. Das betrifft Schulküchen, Betriebsküchen und Küchen in Kindergärten. Gute Ernährung muss nicht teurer sein. Die Geschmacksbildung ist ein wichtiges Thema: Wenn man mehrmals erlebt hat, dass Gemüse, Salate und das Trinken von Wasser gut schmecken, dann wird man auch die Ernährung umstellen und dann werden wir alle fitter.
Wenn wir schon beim Thema Ernährung sind: Essen Sie gerne Quargel? Ich hab mein Leben schon mal Quargel getestet.
Hat er Ihnen geschmeckt? Es ist nicht der Käse, den ich üblicherweise einkaufe.
Wie konnte es zu dem Debakel kommen, dass verseuchter Quargel in den Handel gekommen ist? Ich denke, es ist das Gegenteil von einem Debakel. Wenn man merkt, dass Menschen an einer Erkrankung sterben, die durch Lebensmittel bedingt ist, dann muss man genau diese Lebensmittel überprüfen. Das haben wir gemacht. Wir haben am 13. Jänner 2010 ausschließen können, dass es andere Produkte wie Fleisch oder Fisch sind. Wir haben dann in sieben Tagen die Ursache feststellen können. Ich denke, das ist eine Erfolgsgeschichte. Andere Länder haben das gar nicht gemacht.