Feine Wiener Kammermusik von Joseph Mayser und das höchst lebendige Ensemble Delirio.
Ausgabe: 2017/12
21.03.2017 - Elisabeth Leitner
Feine Wiener Kammermusik
Joseph Mayseder, der Kammermusiker, Sologeiger und Komponist, war im Wien des 19. Jahrhunderts eine Musikergröße. Als Solospieler führte er zahlreiche Eigenkompositionen auf, er wirkte bei Uraufführungen von Beethoven- und Schubert-Werken mit. Seine Kompositionen umfassen 67 Opuszahlen und einige Werke ohne Bezeichnungen. Das „Lissy-Quartett“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, die herrlich verspielten Werke des Komponisten wieder bekannter zu machen. Die vorliegende Aufnahme ist ein weiterer gelungener Beitrag dazu: Joseph Mayseder, Kammermusik Vol. 1 – einfühlsam, spritzig musiziert.
Joseph Mayseder, Kammermusik Vol. 1, Lissy-Quartett, Gramola.
Voller Lebendigkeit
Das Ensemble Delirio war erst kürzlich im Brucknerhaus Linz zu Gast. Im Gepäck hatte es die neue CD „glaze“. In Zusammenarbeit mit Solistin Deborah York (Sopran) und Florian Boesch (Bass-Bariton) entstand eine tolle Produktion, aufgenommen an der historischen „Stellwagen-Orgel (1637) der St.-Jakobikirche in Lübeck. Sie gehört zu den weltweit ältesten bespielbaren Orgeln. Werke von Samuel Scheidt, David Petersen, Dietrich Buxtehude, Heinrich Scheidemann, Johann Schop und Nikolaus Bruhns erklingen auf „glaze“, meisterhaft und voller Lebendigkeit musiziert.
glaze, Ensemble Delirio, JPC, 2016, € 18,99, Info: www.delirio.at