Wie die Kirche auf das Ende der Monarchie reagierte
Der Zerfall der Habsburgermonarchie kam für die Bischöfe einem Erdbeben gleich. Doch die Kirche ist nicht zusammengebrochen, sondern hat überraschend schnell in ihren Vereinen neues Leben hervorgebracht (Symposium zur Diözesangeschichte am 29. September 2017 in Linz).
Ausgabe: 2017/38
21.09.2017
Das fünfte Symposium zur Linzer Diözesangeschichte hat die Folgen von 1918 für die Kirche zum Thema und greift damit das anstehende Jubiläum „100 Jahre Republik Österreich (1918–2018)“ auf. Die Professorin für Kirchengeschichte an der Katholischen Privatuniversität KU Linz, Ines Weber, stellt das Engagement von katholischen Frauen in der Zwischenkriegszeit vor und nimmt die „Katholische Frauenorganisation KFO“, eine Vorgängerin der heutigen Katholischen Frauenbewegung KFB in den Blick. Mit dem vor allem männlichen Pendant, dem Katholischen Volksverein, der in Oberösterreich zugleich auch die Christlich Soziale Partei ausmachte, beschäftigt sich der Verleger und Historiker Helmut Wagner. Über den Priester und Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser, der als Mann des Ausgleichs in stürmischer Zeit gilt, spricht Reinhart Öhlinger. Der Bibliothekar am Kollegium Aloisianum Linz, Wilhelm Remes zeigt eine filmische Rarität. Ein im Kinoformat produzierter Streifen gibt Einblick in das Leben des Internats der 1930er Jahre. Cornelia Sulzbacher, Direktorin des Oö. Landesarchivs präsentiert das Forschungsprojekt des Landes zur Zwischenkriegszeit und die bisherigen Ergebnisse sowie Veröffentlichungen. Musikalisch (Leitung: Andreas Peterl) wird das Symposium von Musik aus der besprochenen Zeit umrahmt. So wird auch das Verbandslied der KFO zu hören sein. Studierende der KU Linz haben sich im Rahmen eines Seminars mit einzelnen Kapiteln der Diözesangeschichte beschäftigt. Sie zeigen ihre Arbeiten.
Freitag, 29. September 2017, 15.30 bis 19 Uhr, Priesterseminar Linz, Harrachstraße 7, Info beim Verein für Diözesangeschichte: Tel. 0732/77 12 05-86 08, E-Mail: dioezesangeschichte@dioezese-linz.at