Mitten in Wien Kunst und Kirche erleben: Eine Fahrt ins neue Dom Museum und zur Wotruba-Kirche am Stadtrand unternahmen 29 kunstinteressierte Oberösterreicher/innen.
Ausgabe: 2017/47
22.11.2017 - Elisabeth Leitner
Durch das Außentor in eine andere Welt zu schreiten: das war die Idee bei der Gestaltung des Hauptportals des Wiener Stephansdoms. – So beginnt die kurzweilige Führung im Wiener Stephansdom, die bei einem Besuch des neuen Dom Museums angeboten wird. Dom und Museum verweisen aufeinander, geographisch und inhaltlich.
Kunst, Kirche, Gesellschaft
Auf das Verhältnis von Kunst, Kirche und Gesellschaft nimmt auch die Leiterin des neuen Dom Museums Johanna Schwanberg Bezug. Sie begrüßt die 29 Teilnehmer/innen der DKV-Fahrt am Samstag Vormittag im Dom Museum. Anschließend skizziert Schwanberg kurz die Eckpunkte ihres Programms. Während das Dommuseum früher ausschließlich historische Kunst zeigte, versteht sie den neu gestalteten Altbau aus dem 19. Jahrhundert als „diskursives Museum“: Historisches, Altes und Neues habe hier Platz, das Museum will Anlaufstelle für alle Menschen und für alle Religionen sein und versteht sich als Plattform für „gesellschaftliche und soziale Themen“. – Dies sei die unverzichtbare dritte Säule der neuen inhaltlichen Ausrichtung unter ihrer Leitung, sagt Schwanberg. Auch die Sammlung Msgr. Otto Mauer hat hier nun ihre Heimat gefunden. Beim Rundgang durch das neu gestaltete Haus begegnet den Besuchern Kunst vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Auch Künstler aus Oberösterreich – wie etwa Josef Bauer mit seinem Modell „UND“ aus der Linzer Priesterseminarkirche sind vertreten. Das neue Dom Museum kann als Programm-Punkt für Wienbesuche empfohlen werden.
Kirche als Burg
Mit dem Bus machen sich die Teilnehmer/innen dann auf zum Stadtrand von Wien. Dort steht die Besichtigung der Wotruba-Kirche auf dem Programm. Diese feierte 2016 ihr 40-Jahr-Jubiläum. Gegen viele Widerstände ist sie wie eine Trutzburg am Georgenberg von Fritz Wotruba geplant und errichtet worden. Eine treue Gemeinde sorgt für ein lebendiges Pfarrleben, viele Besucher/innen sind von dieser Kirche aus Glaselementen und Betonklötzen beeindruckt, manche irritiert. Für Gesprächsstoff bei der Heimreise ist damit gesorgt.