Kardinal Christoph Schönborn begrüßt den EU-Beitritt Kroatiens. Im Gratisblatt „Heute“ sprach Schönborn von einem „positiven Hoffnungszeichen“, auch wenn die derzeitigen Umstände den EU-Beitritt Kroatiens schwierig machten. „Eine frühere Krisenregion wird langsam Mitglied einer Völkergemeinschaft, die auf Frieden und Versöhnung ausgerichtet ist und damit den Menschen eine hoffnungsvolle Perspektive bieten kann“, so Schönborn. Den 4,3 Millionen Kroaten sei freilich nicht besonders zum Feiern zumute. Zu schwer würden die Sorgen des Alltags die Menschen plagen. Und auch die EU kämpfe mit ernsten wirtschaftlichen Problemen. Was sich aber seit Jahren verbessert hat, sei die politische Stabilisierung am Balkan, so der Kardinal. Er räumte zugleich aber ein, dass die „Wunden der Balkankriege“ von 1991 bis 1995 noch nicht vollständig verheilt seien. Der Wiener Erzbischof wies weiters auf die Religiosität der Kroaten und ihre Verbindungen mit Österreich hin: „Die Kroaten sind bekannt für ihre Treue und Liebe zur katholischen Kirche. Ihr tiefer Glaube ist auch in Zeiten der Verfolgung nicht verschwunden und heute so lebendig wie eh und je.“ In Österreich lebten derzeit rund 70.000 Kroaten, ein Großteil davon in Wien. Österreich verbinde mit Kroatien eine lange gemeinsame Geschichte, etwa durch die burgenländischen Kroaten, die vor mehr als 400 Jahren eingewandert sind, so Schönborn.
Ein starkes Stück Kirche