Mit dem Schreiben „Magnum principium“ hat Papst Franziskus die Mitsprache von Bischofskonferenzen bei der Übersetzung von liturgischen Büchern erweitert. Die Übersetzungen sollen seitens des Vatikan künftig nur bestätigt werden. Rom greift nicht mehr aktiv in den Übersetzungsvorgang ein, Verständlichkeit und Texttreue sind die Ziele.
Das kann eine Chance sein: Die bisherigen Vorgaben der Instruktion „Liturgiam authenticam“ haben zu Problemen geführt, weil eine wortwörtliche Übersetzung des lateinischen Originals gefordert wurde, was aber zum Teil das Verständnis erschwert. Im deutschen Sprachraum ist die Neuübersetzung des Feierbuchs für Begräbnisse daran gescheitert: Formulierungen wie „Ohren der Barmherzigkeit“ waren doch zu eigenwillig. Das Projekt der Neuübersetzung des Messbuchs liegt deshalb seit Jahren auf Eis. Das mag zum Teil an dem heiklen Wunsch von Benedikt XVI. gelegen haben, die Wandlungsworte ganz wörtlich zu übersetzen – vom Blut Christi hieße es dann, es werde „für viele“ und nicht wie bisher „für alle“ vergossen. Man darf gespannt sein, welche Folgen das neue Schreiben von Franziskus nun haben wird.