Die Gründung der Republik Österreich 1918 und das Ende der Selbstständigkeit Österreichs 1938 machen deutlich: Freiheit ist nicht selbstverständlich. Die kirchlichen Laienorganisationen Frauen- und Männerbewegung wollen 2018 besonders das Miteinander stärken.
Ausgabe: 2018/02
09.01.2018 - Matthäus Fellinger
Die Kluft zwischen reichen und armen Menschen darf nicht größer werden. Darin sieht die Diözesanleiterin der Katholischen Frauenbewegung Oberösterreich (kfb) Paula Wintereder die größte Herausforderung. Dass die einen in Sicherheit leben können, während andere Krieg, Terror und Flucht ausgesetzt sind dürfe man nicht einfach hinnehmen. Im Jahr 2018 will sich die kfb daher besonders für Werte wie Friedfertigkeit, Menschlichkeit und Solidarität engagieren. Gerade diese Werte wären „bei denen, die das Sagen haben, vielfach verloren gegangen“, stellt Wintereder fest. Das lasse viele resignieren, mache Angst.
Das neue Schwerpunktthema der kfb lautet „frauen.leben.stärken“. Die kfb will sich dabei auch mit den Forderungen des Frauenvolksbegehrens 2.0 auseinandersetzen und sich in die Diskussion einbringen. 20 Jahre nach dem ersten Frauenvolksbegehren ist dieses für die erste Jahreshälfte 2018 geplant.
Für den Familienfasttag 2018 hat die kfb als Schwerpunktland Kolumbien gewählt. Das soll den begonnenen Friedensprozess stärken.
Gegen Auseinanderdriften
Die Schwerpunkte der kfb decken sich mit jenen der Katholischen Männerbewegung. Auch Diözesanobmann Bernhard Steiner sieht den „Einsatz für eine solidarische und vom Nachhaltigkeitsgedanken geprägte Gesellschaft“ als größtes Anliegen. Den Tendenzen des Auseinanderdriftens und der Spaltung der gesellschaftlichen Gruppierungen in Gewinner und Verlierer gelte es entgegenzuwirken. Das Ziel: „Eine Kultur, die achtsam und schonend mit den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen umgeht." Die Männerbewegung feiert am 23. Juni in Lambach ihr 70-jähriges Bestehen.
Achtsam leben, das ist auch für Paula Wintereder ein wichtiges Gut. „Wir erheben dort unsere Stimme, wo das gute Leben für alle in Gefahr ist“, betont sie.
KA-Struktur neu?
Die Katholische Aktion als Dachorganisation will in diesem Jahr 2018 ihre Grundstruktur überprüfen. Neu überlegt soll werden, was von der Dachorganisation geleistet werden soll und wie die künftige Leitungsstruktur aussehen wird.