Ein freier Tag. Damit teilt der staatliche Feiertag das Schicksal der kirchlichen Feiertage. Ihr ursprünglicher Sinn tritt zurück gegenüber der Freizeit–Kultur-Genossenschaft.
Ausgabe: 17/2017
25.04.2017 - Mätthaus Fellinger
Ein Kampftag für sozialen Fortschritt. Das ist der 1. Mai – gewesen? Nachdem es schon 1919 den gescheiterten Versuch gegeben hatte, den 1. Mai in Deutschland zum gesetzlichen Feiertag zu erheben, kam es 1929 in der aufgeheizten politischen Stimmung zum „Blutmai“ mit schweren Unruhen und Todesopfern in Berlin. In Österreich finden die 1. Mai-Feiern seit 1880 statt. Im Wiener Prater fanden die großen sozialdemokratischen Kundgebungen statt. 1890 nahmen rund 100.000 Leute daran teil – die größte Demonstration, die es bis dahin in Wien gegeben hatte. Die Wiener Verkehrsbetriebe fuhren am 1. Mai bis 1998 erst ab 13 Uhr, damit die Angestellten zu den Kundgebungen gehen konnten. Papst Pius XII. wollte dem sozialistischen Feiertag eine andere Botschaft geben und erklärte ihn erst 1955 zum Gedenktag „Josef der Arbeiter“. In der Allianz für die freien Sonn- und Feiertage haben kirchliche, gewerkschaftliche und auch unternehmerische Kräfte wieder zusammengefunden.
Machen Sie mit. Wie verbindlich ist für Sie der 1. Mai als arbeitsfrei? Schreiben Sie uns bis 5. Mai. Es gibt Buchpreise zu gewinnen.
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