20 Jahre „Wilco“ sind ein Grund zum Feiern und günstig fürs Plattengeschäft, wenn der Anlass in die Vorweihnachtszeit fällt. Es ist die schiere Freude, die Band auf vier CDs von ihren Anfängen des Alternative-Country hin zu Folk, Pop, Americana, Rock und Art-Rock zu begleiten.
Ausgabe: 2014/52, Musiktipp
22.12.2014 - Klaus Rauscher
Die live vorgetragene Version von „Casino Queen“, die zum rockigen Stampfer mutiert, und das Neil-Young-Cover „Burned“ zählen zu den frühen Highlights von Disc 1. CD 2 beginnt mit teils rockigem, teils akustischem Live-Material aus der Schaffensperiode von „Being There“. Gänsehautfeeling stellt sich beim Woody-Guthrie-Song „California Stars“ ein. Große Pop- und Rockgesten werden mit Remixen von „A Shot In The Arm“ bzw. „ELT“ geboten und „Via Chicago“ ist als Demo noch weit weniger zerschossen, als wir es vom Album „Summerteeth“ kennen. Lärmende Gitarren und rollende Bässe rocken in der Frühversion von „Camera“ ordentlich die Bude und sind der Höhepunkt von Disc 3.
Allein der Titel von „Bob Dylan’s 49th Beard“ ist ein kleines Versprechen und die dreckige Alternativversion von „Hummingbird“ raubt dem Original seine Unschuld. Und auch die abschließende CD hat ihre großen Momente. Dieser Tage glühen Wilco ein bisschen wie der Weihnachtsstern am Firmament. Bewertung: Vier von Fünf Sternen
Wilco – Alpha Mike Foxtrot (erschienen bei Nonesuch)