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Eine Umfrage zeigt, dass es mit der Regierungszufriedenheit in Österreich nicht weit her ist. Das mag zum Teil tatsächlich an Versäumnissen liegen. Aber das ist nicht die einzige Erklärung. Denn Zufriedenheit hängt ebenso davon ab, was man in den Blick nimmt. Insofern ist sie stets auch eine Aussage über sich selbst. Herr und Frau Österreicher sind für ihre Zufriedenheit mitverantwortlich.
Denn in unserer von Wettbewerb geprägten Welt ist es das oberste Prinzip, sich ständig an den Besseren zu orientieren. Das ist grundsätzlich richtig. Allerdings besteht so die Gefahr, im eigenen Bereich nur Fehler und Versäumnisse zu sehen. Eine Haltung, die als Ansporn für die Weiterentwicklung gedacht ist, kann so in Demotivation und Unzufriedenheit umschlagen.
Der springende Punkt ist, dass die Perspektive auf das, was besser ginge, nur eine Teilwahrheit und daher nicht realistisch ist. Es ist ebenso wichtig, ins Auge zu fassen, was funktioniert – auch in der Politik.
Ein Beispiel gefällig? Während in Österreich die Auszahlung des Klimabonus bereits zum zweiten Mal gut funktioniert hat, warten die deutschen Bürger:innen seit einem Jahr auf das versprochene Geld.
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