KOMMENTAR_
Irgendwann ist es genug! Selbst bei größtem Appetit ist man irgendwann satt geworden – und es geht nichts mehr. Beim Essen spürt man die Grenze – und sie zu überschreiten täte nicht gut. Zur gesunden Ernährung gehört nicht nur die Frage, was, sondern vor allem, wie viel davon man zu sich nimmt.
Fast täglich wird man mit Anliegen für eine gute Sache konfrontiert. Mache mit bei dieser Initiative und bei jener! Spende – für dies und das! Engagement ist in der Tat gefragt – für Umwelt, für Frieden, gegen Armut und Bürokratie, für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und Tierwohl und, und, und. Die Welt scheint voll von Wichtigkeiten und Dringlichkeiten jeder Art.
Ob es nicht nur beim Essen, bei dem also, was man zu sich nimmt, eine natürliche Grenze gibt, sondern auch bei dem, was man von sich gibt? Im Geben also – wofür man sich einsetzt mit seiner Zeit und seinen Mitteln?
Es ist nicht einfach, zu einer guten Sache Nein zu sagen. Aber wer sich zu viel auflädt, kommt erst recht keinen Schritt weiter. Vielleicht würde das öffentliche Klima ein wenig herzlicher, wenn Menschen nicht nur auf bewusste Ernährung, sondern auch auf ein bewusstes Sich-Engagieren Wert legten – mit einem guten Maß.
Ein Zuviel an Gutem macht krank, weiß man vom Essen. Ein Zuwenig allerdings wäre Mangelernährung. Wer nur für sich selber lebt, nur nimmt und nicht gibt, krankt wohl auch. Nur: Diesen Mangel spüren vor allem andere.
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