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Auf beinahe unendlich viele Ergebnisse von Sportveranstaltungen kann man wetten, selbst auf Pausenstände. Nur auf die Besetzung von katholischen Bischofsstühlen scheint das nicht möglich zu sein.
Dabei wäre das gerade jetzt höchst reizvoll, da Kardinal Schönborn in wenigen Tagen – am Samstag, den 18. Jänner – zum 80. Geburtstag sein Amt als Erzbischof von Wien abgibt und die Frage eines Nachfolgers ansteht.
Denn das Rätselraten um die Namen möglicher Nachfolger weckt in Menschen, die der Kirche nahestehen, immer unangenehme Erinnerungen. Groër, Krenn und Eder seien als Stichworte genannt. Auf jeden Fall wird in den oft vielen Monaten der Vakanz eines Bischofsstuhls den Kirchensteuer zahlenden Katholik:innen vor Augen geführt, wie intransparent und aus der Zeit gefallen der Prozess der Auswahl von Bischöfen ist.
Die Kirche könnte da von der österreichischen Post lernen. Wann immer man sich ärgert, weil ein Paket noch nicht angekommen ist, kann man über eine Website nachverfolgen, wo es sich gerade befindet. Das hilft in vielen Fällen, sich zu beruhigen.
So eine Website für die Nachverfolgung von Bischofsbestellungen sollte die Kirche einrichten. Oder noch besser wäre es, Wetten auf künftige Bischöfe zu ermöglichen. Das würde nicht nur die Intransparenz übertünchen, sondern obendrein auch einen Nervenkitzel verursachen und sogar noch Spaß machen.
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