KOMMENTAR_
Derzeit scheint es bei den Lockerungen der Corona-Einschränkungen Schlag auf Schlag zu gehen, von Gottesdiensten bis zu den Kinos. Sofern es verantwortbar ist – und danach sieht es aus – ist das auch gut so: Wie wären wir als Gesellschaft damit umgegangen, wenn sich die Einschränkungen bis weit in den Sommer gezogen hätten? Es war so schon schwierig genug und die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen sind auch so schon enorm.
Bleibt die Frage, was wir aus diesem Jahr lernen werden. Für eine abschließende Antwort ist es zu früh. Aber dass sich unsere Beziehung zu Umwelt, Klima und Wirtschaft wegen Corona ändern wird, ist eher unwahrscheinlich. Wir haben schon schwer genug zu kämpfen, die bisherige Normalität wieder zu erreichen. Gleich ganz Neues zu schaffen, ist eine Überforderung der Gesellschaft, die Corona erst verarbeiten muss.
Allerdings sollte man nicht übersehen, was sich auch gezeigt hat: Menschen haben sich während der Corona-Beschränkungen mit anderen solidarisiert, in einem Ausmaß, das man nicht für möglich gehalten hätte. Statt große Erwartungen in die Nach-Corona-Zeit zu haben, wäre es sinnvoll, die Erinnerung an die Gesten der Solidarität und den Zusammenhalt wachzuhalten. Denn mittelfristig steckt in der Solidarität der Schlüssel, der auch in anderen Bereichen Reformtore aufschließt.
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