KOMMENTAR_
Natürlich fällt es auf Woelki zurück, dass er als scharfer Kritiker des Synodalen Weges aufgetreten ist: Auf große Sympathien darf er nicht hoffen. Und natürlich sind die Missbrauchsfälle eine von seinen Vorgängern übernommene Last. Aber um die alten Verbrechen und neue Sympathien geht es in der engeren Causa Woelki nicht, sondern um den anständigen Umgang mit der Missbrauchsvergangenheit. Woelki ist verantwortlich für das bisher katastrophale Auftreten seiner Erzdiözese bei der Aufarbeitung des Missbrauchs (siehe Seite 8). Vor allen anderen Dingen ist das ein Versagen vor den Augen der Missbrauchsopfer. Angesichts des Leids der Betroffenen untergeordnet, aber für die Kirche relevant ist der Vertrauensverlust: Das Amtsgericht Köln muss Sondertermine für die massiv nachgefragten Kirchenaustritte vergeben (1500 statt 1000 Termine pro Monat für die Stadt Köln). Der Diözesanrat kündigte Woelki die Zusammenarbeit auf. Fazit: Weil das Verhalten von Woelkis Diözesanleitung gegenüber den Opfern untragbar ist und weil es der Kirche schadet, kann Woelki nicht Erzbischof von Köln bleiben.
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