BRIEF_KASTEN
Er schadet der österreichischen Sozialpartnerschaft, die seit 1945 wesentlich zum Wohlstandswachstum und zu dessen gerechter Verteilung beigetragen hat. Denn Voraussetzung dafür ist die Zustimmung zu diesem kompromissbereiten Interessensausgleich und zu den Institutionen, die ihn tragen.
Wirtschaftstreibende müssen heute auf Zurückhaltung bei Lohn- und Gehaltsanpassungen drängen. Wie werden sich aber Unternehmer:innen vorkommen, wenn in der eigenen Interessensvertretung das Gehaltsplus nicht entsprechend zurückhaltend ist? Werden sich zum Beispiel kleine und mittlere Gewerbetreibende da gut vertreten fühlen? Natürlich nicht.
Schwindet aber der Rückhalt für die Interessensvertretungen, steigt die Wahrscheinlichkeit von Konflikten, welche die Kammern schwer wieder einfangen können – verpflichtende Mitgliedschaft hin oder her. Das wäre das Letzte, was Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen in der wirtschaftlichen Krise gebrauchen können.
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