KOMMENTAR_
Mussten drei Spielerinnen des FC Mariahilf beim Spiel gegen die Frauenmannschaft des Vatikan ihren Protest gegen die vatikanische Haltung zu Homosexualität und Schwangerschaftsabbruch kundtun? Nein, natürlich nicht. Es war provokant, da es gerade während der Hymne passierte. In die Zwickmühle gebracht haben die Spieler/innen zudem ihren Verein, der das Spiel eingefädelt hat. Aber es gibt das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung und das ist zu akzeptieren. Dass Sportler/innen Wettkämpfe für Botschaften nützen, ist nichts Neues.
Musste seitens der vatikanischen Vertreter das Spiel daher abgesagt werden? Nein, zwingend notwendig erscheint das – in Ruhe und im Nachhinein betrachtet – nicht: Mit anderen Meinungen kann man anders umgehen als vom Platz zu gehen. Dass es bei Sportveranstaltungen „nur“ um Sport geht, stimmt nicht: Es geht immer auch um Werte. Insgesamt wäre es daher besser gewesen, das Spiel hätte trotz des Protests der drei Österreicherinnen und der Transparente im Publikum stattgefunden und die Teams hätten danach in Ruhe die Standpunkte in der Wertedebatte diskutiert.
Mehr dazu:
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN