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Auch wenn man sich in der Aufarbeitung der Probleme in der Diözese Gurk-Klagenfurt nach dem Weggang von Bischof Alois Schwarz auf keine Seite stellen will, wird doch klar: Der Vatikan arbeitet sehr ungeschickt. Während es in Rom heißt, die Ermittlung nach der Visitation laufe noch, stellt der Nuntius in Wien Bischof Schwarz per Interview einen „Freispruch“ aus (er habe sich „offenbar“ nichts zuschulden kommen lassen). Dann wird auch noch der bisherige Diözesanadministrator begründungslos abgesetzt. Statt die Katholiken mit solchen Aktionen zu verwirren und verärgern, wäre ein transparentes Vorgehen sinnvoll. Denn Intransparenz vergrößert die Entfremdung von der Kirche.
Heinz Niederleitner
Als Kapitänin der „Sea-Watch 3“ hat Carola Rackete Menschen aus Seenot gerettet. In einen sicheren Hafen durfte sie aber nicht einfahren und man ließ sie zwei Wochen lang mit 40 angeschlagenen Migranten/innen an Bord auf See treiben. Schließlich versuchte sie ein nicht erlaubtes Anlegemanöver in Lampedusa und kollidierte mit einem Boot der Polizei, das dies verhindern wollte. Dafür drohen der festgenommenen Rackete nun offensichtlich mehrere Jahre Haft. Wie ist das nun zu bewerten? Ist sie Heldin oder Verbrecherin? Es ist wohl keine Frage, dass Menschen in Not gerettet werden müssen. Für ihre Tat und ihren Mut wäre es schön, sie nicht zu verurteilen.
Susanne Huber
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