KOMMENTAR_
Mit einer strikteren Asylpolitik „wäre Wien noch Wien“. Die rassistische Aussage des FPÖ-NÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl gegen Wiener Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund folgt einer eiskalten Logik. Die heftige Kritik, die notwendigerweise auf diese Provokation folgte, beschert der FPÖ viel Aufmerksamkeit.
Ein weiteres Problem ist, dass Aussagen wie jene von Waldhäusl auch an Österreichs Stammtischen, in der Sauna und beim Friseur zu hören sind. So weit verbreitet die Ressentiments gegen Ausländer:innen sind, so mühselig ist es gleichzeitig, mit konstruktiver Politik dem etwas entgegenzusetzen. Doch es ist möglich: Es braucht eine Sozialpolitik, die die Armut aller in Österreich lebenden Menschen wirksam bekämpft und den Wohlstand gerechter verteilt. Dann könnte man mit „Ausländer-Sündenböcken“ kaum noch Stimmen holen. Nötig wäre auch, dass Probleme in der Migration offen und zugleich differenziert angesprochen werden.
Vor allem aber sollte man nicht vergessen, wie normal und gut Migration heute schon oft funktioniert und wie sehr Zuwanderinnen und Zuwanderer unsere gemeinsame Heimat bereichern.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN