KOMMENTAR_
In der politischen Debatte fällt ein Wort besonders oft: Sicherheit. Gemeint sind sehr unterschiedliche Dinge: soziale Sicherheit, militärische Sicherheit, Sicherheit vor Gewalt oder Terrorismus ...
All das ist wichtig, es ist jedoch zu fragen, wie man diese Ziele erreicht. Denn oft geht es nur um ein Sicherheitsgefühl und das führt zu fragwürdigen Ergebnissen: Erdöl hat sich als sicherer Energieträger erwiesen, warum also etwas ändern? Warum eine Zuwandererfamilie als Nachbarn akzeptieren, wenn „Herr und Frau Müller“ weniger verunsichern? Was geht uns der russische Überfall auf die Ukraine an, wenn uns ja die Neutralität beschützt?
Doch gefühlte Sicherheit und tatsächliche Sicherheit sind zwei Paar Schuhe: Das Verbrennen von Erdöl untergräbt die Sicherheit der Lebensgrundlagen. Ohne die Kinder von Zuwanderern wird es bezüglich sozialer Sicherheit (z.B. Pensionssystem) schwierig. Neutralität alleine hält keinen Aggressor ab, einen Staat zu überrennen – wie die Niederlande, Belgien und Luxemburg 1940 erfahren haben.
Das Problem ist: Viel zu oft wird Sicherheit als Gefühlssache behandelt – auch, weil das Populist:innen nutzt. Aber Sicherheit ist vor allem eine Frage der Vernunft.
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