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Sicher sind Grenzen, wenn sie Sicherheit auf beiden Seiten der Grenze schaffen. In der politischen Realität wird Sicherheit nur für eine Grenz-Seite bedacht. Dann schützt sie zwar vor anderen, hat aber die Sicherheit für andere aus dem Blick verloren. Die sicherste Grenze ist jene, die nicht mehr notwendig ist, weil auf beiden Seiten Friede wohnt.
Vielleicht darf man das biblische Bild des Hirten auch auf den politischen Raum hin deuten. Ein Hirt achtet auf seine Herde, indem er für sicheren Lebensraum sorgt. Zu ihrem Schutz lässt Jesus nicht einen Soldaten aufmarschieren. Es reicht nicht aus, gefährliche Tiere oder Diebe fernzuhalten. Der Herde soll es gut gehen. Das ist die erste Aufgabe des Hirten.
Ganz deutlich wird es, wenn Jesus Petrus zum Hirten macht und ihm den Auftrag gibt: „Weide meine Schafe!“ Nicht bloß schützen, weiden soll er sie, dafür sorgen, dass sie zu fressen haben – und dass keines verloren geht. An gute Weidegründe soll er sie führen.
Ist das nicht ein deutlicher Hinweis? Ob es nun um kirchliche Ämter oder um politische Verantwortungsträger geht: Das Leitungsamt ist ein Weideamt.
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