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Aus einer Reihe von Bewerbungen wählten Saalfeldens Pfarrer Alois Moser und Bürgermeister Erich Rohrmoser den pensionierten Landwirt Alois Penninger.
Alois Penninger kommt aus Rottal in Niederbayern. Mit 63 Jahren übersiedelt er demnächst in die Eremitage am Fuß des Steinernen Meeres. Eine Voraussetzung für die Wahl zum Einsiedler war der christliche Hintergrund.
Eine natürliche Felshöhle oberhalb von Schloss Lichtenberg wurde im 17. Jahrhundert zu einer Kapelle ausgebaut. Als Unterkunft errichtete der damalige Einsiedler Thomas Pichler eine Klause im Fels am Palfen.
Das Leben in der Einsiedelei ist bis heute einfach und karg. Es gibt keinen Strom und kein fließendes Wasser. Eine Bezahlung gibt es nicht, der Eremit muss für seinen Unterhalt selbst aufkommen. 2014 feierte die Klause, die bei Wanderern als Ziel ebenso beliebt ist wie bei Pilger/innen, ihr 350-Jahr-Jubiläum. Sie ist eine der wenigen in Mitteleuropa, die von einem Eremiten bewohnt wird, allerdings nur über die Sommermonate.
In einem E-Mail an die Pfarre Saalfelden stellte sich der neue Eremit vor. Er flüchte nicht oder laufe nicht vor etwas davon, sondern: „Im Herbst meines Lebens möchte ich mich ausprobieren im Loslassen, in der Selbsterforschung und in der Selbstfürsorge.“
Die aktuellen Geschehnisse auf der Welt würden ihn sehr bewegen: „Menschen müssen aufgrund von Krieg und Verfolgung ihre Heimat verlassen. Oder weil kein Regen mehr vom Himmel fällt. Mit diesen Schicksalen fühle ich mich in geistiger Solidarität verbunden.“
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