KOMMENTAR_
Machten uns mit Eifer daran, die Punkte abzuarbeiten, die sich je nach Entwicklung der Fallzahlen und Regierungsverordnungen laufend änderten. Belohnt wurde der Regelerfüllungseifer mit einer großen Portion Regelerfüllungsbefriedigung, wenn es uns gelang, sämtliche Sitzpositionen in Kirchenbänken exakt zu markieren und wenn sich die wenigen Mitfeiernden in Gottesdiensten an die Markierungen hielten. Regeln zu erfüllen gibt uns das Gefühl, etwas richtig gemacht zu haben. Aber reicht das? Was, wenn wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen? Die drei wichtigsten Regeln in der Öffentlichkeit sind: Einen Meter Abstand halten, in Räumen „Masken“ tragen, zehn Quadratmeter pro Person. Braucht die Kirche wirklich gefühlte tausend Konkretisierungen? Oder wäre es nicht an uns, den Wald statt der Bäume stärker in den Blick zu nehmen? Und im Übrigen auf den Verstand der Menschen zu vertrauen.
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