KOMMENTAR_
Was tun „normale“ Menschen mit Mitte 60? In Pension gehen.
Die katholische Kirche ist anders. Das merke ich täglich, wenn ich mit Fotos arbeite. Egal ob im Vatikan oder hierzulande: Viele Bilder zeigen alte Männer in Leitungspositionen.
In Rom sucht man derzeit einen passenden Job für einen 66-jährigen Erzbischof. Warum geht der nicht einfach in Pension?
Was ist an Priestern so anders? Sind das Wundermenschen, die im sechsten Lebensjahrzehnt nur so vor Kraft strotzen? Ist dieses System eigentlich fair gegenüber den Betroffenen? Ich glaube nicht: Sogar ich mit 50+ spüre, dass ich eben nicht mehr 25 bin.
Die Bereitschaft mancher Priester, Lücken zu füllen und gewachsene Strukturen aufrechtzuerhalten, in allen Ehren: In Summe entsteht so ein Bild von Kirche, wo sich viele zu Recht fragen, wie damit Zukunft gemacht werden kann. Ja, es gibt Personalmangel in der Kirche. Probleme werden aber nicht kleiner durchs Verschieben.
Ich wünsche mir Priester, die mit 65 in Pension gehen. Ich wünsche mir Regeln, die das festschreiben.
Wenn Priester sich in der Pension freiwillig in der Kirche weiter engagieren, ist das wertvoll – wie das Ehrenamt anderer Menschen auch. Könnten sich Priester von pensionierten Pfarr- und Pastoralassistent:innen etwas abschauen?
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