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Die Corona-Pandemie und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs reißen Löcher in den Staatshaushalt. Wie es im heurigen Winter mit der Gas-Versorgung aussieht, hängt derzeit offenbar von Herrn Putins Gnaden ab. Und die Klimakatastrophe ist nicht abgewendet.
Für Christinnen und Christen ist das Glas aber nie halb leer, sondern immer halb voll. Christ/innen sind Optimisten aus Überzeugung. Das bedeutet nicht, dass es einfach wird, sondern dass die Herausforderungen bewältigbar sind. Wie man Herausforderungen in der Politik angehen könnte, hat ein neuer Alt-Politiker gegenüber dem „Standard“ skizziert, nämlich der am Montag aus dem Amt geschiedene steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer: „Politik ist dazu da, das Richtige populär zu machen. Wenn das nicht gelingt, muss man trotzdem das Richtige tun.“
Schützenhöfer fügt an, dass das schwer geworden sei. Das hängt damit zusammen, dass Populisten das Pferd von hinten aufgezäumt und das Populäre zum vermeintlich Richtigen erklärt haben. Das ist leicht – und eigentlich nicht mehr Politik. Denn, wie der Soziologe Max Weber sagte, ist Politik „ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich“. Genau das braucht es: Politiker/-innen, die kompetent sind und sich beraten lassen, und Bürger/innen, die das schätzen.
Heinz Niederleitner
Chefredakteur, heinz.niederleitner@kirchenzeitung.at
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