KOMMENTAR_
Ich glaub nichts, bevor ich´s sehe,
wie denn auch, das ist doch klar,
klingt doch eigen, nichts verstehe,
ist doch Unsinn, das ist wahr.
Was, er ist euch so erschienen,
einfach aus dem Nichts heraus,
soll ich diesem Unfug dienen,
es geschah in diesem Haus?
Er kam einfach durch die Türe,
die doch gut verschlossen war,
ich doch gerne mal erführe,
glaubt ihr wirklich, was geschah?
Ihr sagt mir, ich sei nicht gläubig,
ich glaub bloß den Unsinn nicht,
ich bin wirklich nicht einäugig,
glaubt nicht immer, was man spricht.
Er hat doch davon gesprochen,
dass er auferstehen wird,
ein Versprechen, das gebrochen,
viel zu schnell an Kraft verliert.
Und ihr habt auch heut verschlossen,
ganz schön fest die eine Tür,
doch ich hab grad jetzt beschlossen,
ich wart dennoch mit euch hier.
Und was blendet dieses Licht da,
hier, da steht doch jetzt ein Mann,
seht doch hin, ich doch das Licht sah,
ich es noch nicht glauben kann.
Da steht er und spricht die Worte:
Thomas, ich dich lieb gewann,
du bist einer von der Sorte,
der die Wahrheit greifen kann.
Hier, ich zeig dir meine Wunden,
greif sie an, berühre sie,
ich lag schwer im Leid gebunden,
greif sie an, sonst glaubst du nie.
Doch noch besser wär zu glauben,
selig sind, die es so tun,
ohne Sehen sich erlauben,
dass sie in dem Glauben ruhn.
Doch ich kann dich auch verstehen,
jeder Mensch verschieden ist,
ich kann ja den Glauben sehen,
und du nun ganz sicher bist.
So, ich werde euch verlassen,
ich geh wieder durch die Tür,
dürft mich wieder gehen lassen,
ihr geht später durch die Tür.“
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
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BRIEF_KASTEN