KOMMENTAR_
Ein Mann legt einen Weinberg an,
legt einen Zaun herum,
und arbeitet ganz fest daran,
und sieht ihn fertig nun.
„Wie schön er doch geworden ist“,
denkt jetzt der Mann für sich,
„der Weinberg trägt, das ist gewiss,
trägt Früchte bald für mich.“
Er ging dann in ein andres Land,
verpachtete sein Gut,
vertraute dieser fremden Hand,
Vertrauen lag ihm gut.
Zur Erntezeit er schickt dorthin,
den Knecht und sagt ihm noch,
den Anteil bring aus dem Gewinn,
ich schon darauf auch poch.
Die Winzer packten diesen Knecht
und jagten ihn dann fort,
die Winzer hatten wohl verzecht,
den Anteil, er war fort.
Das geht so nicht, sagt dann der Mann,
und schickt noch einen Knecht,
vielleicht er ihn doch bringen kann,
den Anteil, der gerecht.
Doch dieser auch, er wird verjagt,
die Winzer schlugen ihn,
er sich nicht mehr zu fragen wagt,
und flieht nur mehr dahin.
Dem dritten Knecht erging es gleich,
mit leeren Händen flieht,
zurück zum Herrn, dem es nun reicht,
er nichts als Schaden sieht.
Vielleicht, so denkt er dann für sich,
ich schick den Sohn dorthin,
voll Achtung vor ihm sicherlich,
die Winzer doch dann sind.
Doch sie erschlugen seinen Sohn,
der Erbe er ja war,
sie sahen vor sich nur den Lohn,
das alles so geschah.
Und nun ein großer Weiser spricht:
„Was glaubt ihr, macht der Mann,
er mit den bösen Winzern bricht
und er sie tötet dann?
Und glaubt ihr, dass er anvertraut,
sein Grundstück andern dann,
und andere damit betraut,
und noch vertrauen kann?
Ich sag euch, ja, das macht der Mann,
den Baustein nicht verwarf,
als Eckstein doch noch dienen kann,
und er vertrauen darf..."
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN