KOMMENTAR_
Zu zwei Leserbriefen in Ausgabe 33:
Ich weiß nicht, was sich Herr Ortner mit dem Aufruf zum „massiven Widerstand“ von Bischöfen gegen Papst Franziskus denkt. Genauso schleierhaft bleibt, was Herr Achleitner u. a. von Bischof Scheuer wollen – soll dieser etwa Laientheolog/innen – auch Frauen – zu Priestern weihen („Weihepflicht“?)? Wissen die beiden Herren nicht, dass sich unser Bischof bei so einem Vorgehen die Tatstrafe der Exkommunikation bzw. der Suspendierung zuziehen würde, wir also keinen Bischof mehr hätten? Sollte etwa von solchen Herrschaften eine Linzer Nationalkirche gewollt sein? Ich werde dann jedenfalls nicht dazu- gehören, denn wir haben immer noch genügend Priester und Laien, die römisch-katholisch bleiben und mit Papst Franziskus den Weg weitergehen. (...)
Helga Zipser, St. Florian
(...) Offener Brief an Herrn Bundeskanzler Sebastian Kurz: Im Interview mit Krone-TV erteilen Sie der Forderung nach einem Bleiberecht für Asylwerberinnen und Asylwerber nach erfolgreichem Lehrabschluss eine klare Absage, mit der Begründung, man dürfe weder bei der Willkommenskultur der offenen Grenzen noch in einem zu laschen Umgang mit dem Coronavirus falsch abbiegen. Sie vergleichen also die Gefahr des lebensbedrohlichen Virus mit jener durch ein Bleiberecht für ein paar ausgelernte Lehrlinge mit negativem Asylbescheid, die man abwenden muss! (...) Das ist reiner – und bösartiger – Populismus und entbehrt jeder vernünftigen Begründung! (...)
Friederike Stadler, Vöcklamarkt
Zur Berichterstattung in Ausgabe 33:
Der Text über die Einhaltung der Taufformel (...) ist ein Musterbeispiel für erzkonservativen römischen Zentralismus und eine Zumutung für nachkonziliare Katholiken: Auf die (Zauber)-Formel kommt es an, auf die „forma absoluta“ – das versteht ja jeder – kommt es an, und wenn ein einziges Wort verändert wird, dann ist die Taufe ungültig und muss wiederholt werden, damit sich der eigentliche Taufspender Christus auskennt. (...)
Rudolf Stanzel, Rosenau/H.
(...) Die Worte: „muss das Kreuzzeichen gemacht werden“ sind weder in der lehrmäßigen Note der Glaubenskongregation noch im Rituale, also dem Buch, in dem sich die verbindliche Taufformel befindet, enthalten. Das Kreuzzeichen gehört nicht zur Taufformel. Wenn die Taufformel in der ursprünglichen Form eingehalten werden soll, dann müsste die obige Diktion korrigiert werden. Sonst führt der Artikel eine Neuerung ein, obwohl er im Titel für die Beibehaltung der in der ganzen Kirche verbindlichen Taufformel plädiert.
Pfarrer Peter Miscik, Halbturn
Zum Interview mit Christiane Florin in Ausgabe 34:
Frau Florin spricht mir aus der Seele; auch ich bin seit der Kindheit beheimatet in der Kirche. Ich bin von unserem damaligen Kaplan, so wie viele Jugendliche aus unserer Pfarre (Kleinraming), begeistert worden für den Glauben; für ein Leben aus dem Glauben. Ich habe mich gerne engagiert, bis heute. Es macht mich unendlich traurig, was manche „Mächtige“ in der katholischen Kirche von sich geben; Papst Franziskus ausgenommen. (...)
Das, was wir nun schon jahrelang erleben, ist nicht die Kirche, wie sie Jesus gemeint haben kann. Wenn ich die Bibel lese, geht es immer wieder in erster Linie um die Gottes- und Nächstenliebe. Und jeder getaufte Christ ist befähigt zur Nachfolge und Weitergabe des Glaubens. Gott sei Dank tun es auch viele – Menschen ohne Weihe, ohne Amt und Würden – einfach aus ihrem inneren Impuls, der offensichtlich in sie hineingelegt wurde. (...)
Maria Schrattbauer, Bad Ischl
Ich gehöre zu den Stoderer „Ureinwohner/innen“, lebe gerne hier und habe mein gesamtes Leben im Ehrenamt unentgeltlich für diesen Ort gearbeitet. (...) Die Argumente gegen die Schigebietserweiterung sind bekannt und oft wiedergekaut. (...) Die wirklich zentrale Frage für mich ist aber die nach dem wahren Wert unserer einzigartigen Naturlandschaft. Unsere Natur hat einen Wert, den niemand in einem Preis darstellen kann. Sie wurde uns geschenkt. Gehen wir achtsam damit um und verschleudern wir nicht unser größtes Kapital.
Siegrid Berger, Vorderstoder
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