KOMMENTAR_
Zu „Johannes Paul II. – Vorreiter von Papst Franziskus“ in Ausgabe 20:
(...) Es kann in einem kritischen kirchlichen Journalismus nicht nur darum gehen, zu verstehen, wie der polnische Papst persönlich geworden ist, sondern wohl auch, wie er als Kirchenchef agiert hat. „Mutig wie kein anderer modernisierte er den Himmel“, schreibt Prof. Niewiadomski blumig. Auf Erden aber blockierte Papst Woityla ein Vierteljahrhundert alle innerkirchlich dringend nötigen Reformen, meinte, in der Frage der Frauenweihe unfehlbar zu sein, machte weltweit konservative Bischöfe zu Kardinälen und brachte Josef Ratzinger als Chef der Glaubenskongregation in eine Schlüsselposition, aus der dieser als nächster Papst hervorging und diese Kirchenpolitik fortsetzte. Beide sind für die Zermürbung vieler aktiver Gläubigen mitverantwortlich.
Dr. Maria Prieler-Woldan, Linz
Bedrohlich, schön und ungewohnt
diese plötzliche Stille:
Herr, es geschehe Dein Wille!
Aus dem Nichts dieses Gebet …
Den eigenen Atem hören –
in all die Atemlosigkeit der Welt
hat sich ein Virus eingestellt
Unsichtbar, lautlos und gefährlich.
Bedrohlich, schön und ungewohnt
auf einmal diese Stille:
Herr, es geschehe Dein Wille!
Nichts kommt aus dem Nichts.
Eva Woblistin, Linz
Die aktuell von der Österreichischen Bischofskonferenz ausgehandelten Corona-Vorgaben für Gottesdienste konterkarieren mein Bild von Kirche – im Sinne von ‚Kirche ist Gemeinschaft‘. Anmeldungen, Masken und riesige Abstände im großen, leer wirkenden Kirchenraum. Da kommt keine Feierstimmung auf. Da ist es besser, man besucht wie zuletzt die Gottesdienste auf ServusTV oder LT1. Absurd wird es, wenn man dann nach dem Gottesdienst zum Kirchenwirt geht und dort im kleinen Raum, auf 4er-Tischen, ohne Masken beim Bier sitzt. Das ist unverhältnismäßig. Die allgemeinen Corona-Regelungen der Bundesregierung waren gut, aber die kirchlichen Verhandler haben sich meines Erachtens bei den Maßnahmensetzungen für den Kirchenraum zu ängstlich eingebracht.
Dr. Meinrad Schneckenleithner, Lichtenberg
Die Infektionen bei den Mitarbeitern von Leiharbeiterfirmen in Wien zeigen zweierlei: Das Virus ist sehr ansteckend, vor allem wenn die hygienischen Verhältnisse schlecht sind. Und in unserem Wohlfahrtsstaat leben offenbar viele unserer Mitmenschen in miesen und fiesen Arbeitsverhältnissen. Während Ersteres uns Sorgen bereitet, weil wir selbst davon betroffen sein könnten, ist uns das Zweite offensichtlich wurscht. Wie sonst kann man erklären, dass es solche Arbeitsverhältnisse bei uns noch gibt?
Rudolf Danninger, Gutau
Zum Leserbrief von em. Pfarrer Gilbert Schandera in Ausgabe 21:
(...) Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert, sagt ein Sprichwort – ob es sich um den Zölibatsschwur bei Priestern oder dem Treueschwur bei Eheleuten handelt, die nicht mehr können/wollen bzw. wollen/können. Bleibt uns allen, Priestern wie Eheleuten, als Ausweg aus selbstverschuldeter Misere nur das einfache Gebet, das die Gottesmutter den Seherkindern von Fatima gelehrt hat: O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünde. Bewahre uns vor dem Feuer der Hölle. Führe alle Seelen in den Himmel, vor allem jene, die deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.
Alois Lenglinger, Kallham
KOMMENTAR_
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