KOMMENTAR_
Zu „Arbeitslosengeld zu niedrig“ in Ausgabe 12:
(...) Vorweg sei gesagt, dass ich die AK als Interessenvertretung der Arbeitnehmer/innen als absolut wichtig finde und ich kein Fachmann für Aufgaben des Arbeitsmarktes bin. Die Forderung nach (noch) höherem Arbeitslosengeld ist eine Verhöhnung aller Menschen, die aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen und durch enorme Steuerlast „bestraft“ werden, wenn diese freiwillig mehr arbeiten, um Arbeiten zu erledigen, die u. a. aufgrund von fehlendem Personal erledigt werden müssen. Das Sozialsystem in Österreich ist eines der besten weltweit und wir sollten uns hüten, dies noch weiter zu strapazieren, wenn gesunde und einsatzfähige Menschen sich nicht in den Arbeitsprozess eingliedern wollen. Dass dies sicher nicht für alle Arbeitslosen gilt, ist selbstredend, aber eben dazu gibt es ein schon perfektes Sozialsystem (wobei ohnehin immer schwieriger wird, dies zu finanzieren). Zudem gibt es in Zeiten wie diesen enorme Aufgaben für Menschen, die unser aller Hilfe wirklich dringend benötigen.
Reinhard Honeder, Weitersfelden
Zu „Christentum zwischen Kultur und Religion“ in Ausgabe 12:
Jesus hat uns zur Umkehr aufgerufen und zu Liebe und Bindung an Gott (religio bedeutet „sich zurückbinden“). Die Kirchen haben daraus Theologie (Glaubenswissen) geschaffen, d. h. die Religion in die jeweilige Kultur integriert (...). Jesus hat von Gott in Bildern und Gleichnissen gesprochen, weil Gott der unbegreifliche, ganz Andere ist (...). Die Theologien haben daraus Definitionen, Dogmen, Normen und Gesetze geschaffen. Aber über „Glaubenswissen“ lässt sich herrlich streiten, denn Wissen bedeutet Macht, und wer lässt sich Macht schon gerne nehmen? (...) Heutige Christen müssten lernen, Glauben und Vertrauen wieder von Kultur und Glaubenswissen zu trennen. Im Glauben und Vertrauen auf Gott finden wir uns vereint mit orthodoxen Russen, Griechen, Kopten, Neuapostolikern, Zeugen Jehovas und allen, die an Christus glauben in der ganzen Welt. Zurück zur Bibel und zu bildhafter Rede über Gott und den Glauben ohne Definitionen, Dogmen und Kirchenrecht (Martin Luther, schau oba!).
Wolfgang Hingerl, Bad Hall
Zu einem Leserbrief in Ausgabe 10:
Herrn Siegfried Schimmerl sage ich einen herzlichen Dank für das Kompliment zur TV-Messe in Schwanenstadt auf ORF 2. Darf ich Sie und alle Leser/innen informieren: Wenn Gehörlose die Begriffe „taub“ bzw. „taubstumm“ lesen, fühlen sie sich diskriminiert. Bitte sagen/schreiben Sie in Zukunft „gehörlos“. Ich persönlich bin der gehörlose Wortgottesdienstleiter, der neben Pfarrer Part stand und ich gebärdete. Vor über 35 Jahren wurde die Gebärdensprache österreichweit anerkannt und wir sagen immer „gehörlos“. Ich darf ich alle um Verständnis bitten und freue mich über die entsprechende Einstellung.
Gilbert Mathie, per E-Mail
Zu „Die Einzelnen sind entscheidend“ in Ausgabe 12:
Angesprochen auf die Missbrauchskrise als das am meisten diskutierte Problem der Kirche in Deutschland antwortet P. Notker Wolf ganz am Ende des Interviews in einer Randbemerkung mit einem gegen Familien gerichteten, unbestimmten Verdacht. Das ist ein Ärgernis und nicht hilfreich. Sensibilisierung für das Thema Missbrauch stellen wir uns anders vor.
Beate und Stefan Gschwendtner, Linz
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