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Es geht mit dem Bus nach Deutschland. Aus ganz Österreich sind Busse nach Hamburg unterwegs. Die Elbphilharmonie ist für den Ansturm von über 2.100 Besuchern aus Österreich gerüstet. An der Grenze zu Deutschland werden wir nächstens kurz aufgehalten. Grenzkontrolle. „Lauter Österreicher“, schreit der Busfahrer aus dem Bus, der Grenzpolizist ist mit der Auskunft zufrieden und lässt uns mit einem freundlichen Nicken passieren. So einfach geht´s.
Wenn ich an die neue Inseratenreihe denke, die das Bundesheer zur Zeit in österreichischen Tageszeitungen schalten lässt, bekomme ich hingegen Angst. In voller Montur mit Sturmgewehr und Gucker ausgerüstet posieren zwei Soldaten im Gebüsch. „Sie gehen bis an ihre Grenzen, um Österreichs Grenzen zu schützen. ... Der Lohn dafür ist die Gewissheit, in einem sicheren und beschützten Land zu leben“, heißt es da. Bei mir lösen Bilder wie diese Angst und Unsicherheit aus: Leben wir im Krieg? Werden wir bedroht? Wer wartet an der Grenze und muss mit dem Sturmgewehr in Schach gehalten werden? Konzertbesucher/innen sind es nicht. Flüchtende Menschen schon eher: Männer, Frauen, Kinder?
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