KOMMENTAR_
Um nicht mit dem Artikel von Kollegin Christine Grüll aus der Vorwoche in Konflikt zu geraten: Wenn es mich stört, dass sich manche Menschen so benehmen, als ob hinter ihnen eh immer wer da wäre, der alles aufräumt, wegputzt und in Ordnung bringt, ist das wahrscheinlich meiner altmodischen Erziehung geschuldet. Sehen Sie darin bitte keinesfalls einen erhobenen Zeigefinger. Es ist vielmehr ein kritischer Blick auf das, was diesen Personen sicher selbst schon aufgefallen ist und sie vielleicht auch nicht in Ordnung finden. Papierberge und kleine Überschwemmungen in öffentlichen Toiletten, zerrissene Gratiszeitungen, vermischt mit Jausenpapieren, in Straßenbahnen, Bussen und Zügen, Müll auf Parkplätzen, Wanderwegen und Schipisten. Abfall, der es – warum auch immer – nicht bis zum nächsten Mistkübel geschafft hat. War es aus Sorglosigkeit, Faulheit oder Unzuständigkeit („Das wird schon irgendwer anderer wegputzen“)? Gemeinsam mit dem erhobenen Zeigefinger verfrachte ich meine persönlichen Gedanken darüber in die Ablage. Dort steht übrigens auch ein Schild mit dem Text: „Bitte verlassen Sie den Ort so, wie Sie ihn vorzufinden wünschen!“ Nur ab und zu und ganz geheim frage ich mich, wie es bei diesen Menschen daheim ausschaut.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN