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Zu Mariä Himmelfahrt werden in vielen Kirchen Kräuterbüscherl geweiht. Oftmals von den Goldhauenfrauen des Ortes kunstvoll gebunden und in Tracht an den Kirchentüren verteilt. Ein schöner Brauch, der auf die heilsame Wirkung von Kräutern aufmerksam macht und der in der Vergangenheit nicht ganz frei von Magie war. Wenn Blitzschlag, Unwetter oder sonst ein Unheil drohte, verbrannte man ein Büscherl. Die Landwirte legten die Kräuterbuschen auch auf die Felder, damit die Saat gut gedieh. So schlägt der Brauch der Kräutersegnung eine Brücke zur Natur allgemein.
Es ist nicht in jeder Region des Landes gleich gravierend, aber vielerorts sind die Straßenböschungen so braun, als ob man im Süden Italiens wäre. Die Maisfelder ebenfalls braun und deutlich niedriger als in Jahren davor. Das bemerkt man schon bei einem bloß oberflächlichen Blick. Aber der reicht, um zu sehen, wie sehr in diesem Jahr Felder, Wiesen und Wälder durch die Trockenheit in Mitleidenschaft gezogen sind. Da bekommt man bei der Kräutersegnung zu Mariä Himmelfahrt ein besonderes Gefühl der Verbindung mit der Natur und der Bedeutung der Ernte. Brauchtum und Folklore werden zum Anlass, weiterzudenken und um Segen für den Teil der Ernte zu bitten, der noch aussteht.
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