KOMMENTAR_
Die Flüchtlingstragödie von Parndorf mit 71 Toten scheint verdrängt zu sein.
Jetzt steigen die Zahlen der Asylwerber wieder. Zwischen den EU-Staaten gibt es keinen Durchbruch in Richtung einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik. Auch in Österreich zanken sich die Bundesländer, wer wieviele Menschen aufnimmt.
Dabei ist die auf dem Tisch liegende Frage im Kern global zu betrachten: Wie kann es gelingen, dass Menschen in ihrer Heimat bleiben können? Die Antworten darauf sind so verschieden wie die Situationen vor Ort: Es braucht Friedensstiftung und -sicherung bei Konflikten. Es braucht Akuthilfe in Hungergebieten. Es braucht Entwicklungshilfe in abgehängten Gegenden. Es braucht den Kampf gegen Korruption und noch vieles mehr. Gemeinsam haben alle diese Herausforderungen, dass sie nur multilateral, also auf Ebene der UNO, zu lösen sind. Aber der Multilateralismus wurde in den vergangenen Jahrzehnten bewusst beschädigt – Donald Trump ist hier nur das lauteste, aber nicht das einzige Beispiel. Solange nicht global zusammengearbeitet wird, wird es weder in der Flüchtlings- noch in der Klimakrise nennenswerte Fortschritte geben.
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