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Eine wesentliche Aufgabe in der Friedensarbeit von Hildegard Goss-Mayr war, den Dialog möglich zu machen und zu fördern. Gemeinsam mit ihrem Mann Jean Goss, der 1991 verstarb, hat sie sich ab den 1950er Jahren über die Organisation Internationaler Versöhnungsbund weltweit für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt. Dabei half die Wienerin u. a. auf den Philippinen mit, die Marco-Diktatur gewaltlos zu überwinden, war in Lateinamerika für den Aufbau einer gewaltlosen Befreiungsbewegung aktiv und engagierte sich in Friedensinitiativen im Ost-West-Konflikt. Wichtig war für sie, „dass man zu seinen Überzeugungen steht und auch dann weitermacht, wenn es Schwierigkeiten gibt.“
In ihre Arbeit für Versöhnung und Frieden ist immer auch ihr Glaube eingeflossen. Aber die Katholikin respektiert alle, die aus rein humanitären Gründen zur Haltung der Gewaltfreiheit gelangen. Als Beobachterin des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom setzte sie sich mit ihrem Mann auch für Kriegsdienstverweigerer aus Gewissensgründen ein. Zusammen mit anderen Theologen erarbeiteten sie Vorschläge für Gewaltlosigkeit, die in der Pastoralkonstitution „Gaudium et spes“ Niederschlag fanden. Für ihre Friedensarbeit erhielt Goss-Mayr bereits mehrere Auszeichnungen und Friedenspreise; zweimal wurde sie für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
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