KOMMENTAR_
Es ist, als wolle der Schöpfer mit dieser Blume eine besondere Botschaft den Menschen ins Herz pflanzen: dass in der Zeit des Zu-Ende-Gehens Anfangskraft liegt. Und: dass späte Zeiten nicht traurige Zeiten sein müssen.
Die „Zeitlose“ nennen Menschen diese besondere Pflanze. Sie vermag es, gegen den üblichen Lauf der Dinge zu leben – und gegen den Strom der Zeit: Unscheinbar das ganze Jahr über, doch wenn das große Blühen längst zu Ende ist und keiner mehr damit rechnet, öffnet sie ihre Blüte.
So nährt diese Pflanze die Hoffnung, dass auch die „Blüte des Lebens“ nicht nur eine Sache der jungen Jahre sein muss und dass darauffolgende Tage nur mehr ein Nachlassen, eine Annäherung an das Ende wären.
In der kräftigen Farbe der Herbstzeitlose leuchtet eine Art „Schein“, wie ein Herüberleuchten aus dem „Danach“. Ewigkeit meint ja nicht: noch ein Jahr und noch ein Jahr. Nicht Zeit ohne Ende ist die Ewigkeit, sondern Zeitlosigkeit. Glauben und hoffen lässt sie: Jeder Tag schön. An jedem ein Blühen. Auf Zeit und Ewigkeit.
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