KOMMENTAR_
Paulus hat es angesprochen, wenn er ins Bewusstsein rückte: Nur „in Bruchstücken“ sieht und erkennt man, das Ganze wird erst „einst“ in den Blick rücken (1 Kor 13,12).
Es tut also gut, eigene fixe Gewissheiten in ihrer Unvollständigkeit wahrzunehmen. Im Glauben sind Menschen wie mit einer Taschenlampe unterwegs. Es ist kein Zweifel daran, was man im Lichtstrahl sieht. Aber es ist stets nur ein Teil. Menschen haben es selbst in der Hand, in welche Richtung sie das Licht lenken. Doch jedes genaue Hinleuchten auf eine Stelle ist mit einem Im-Dunkeln-Lassen einer anderen verbunden. Den ganzen Raum erhellt die Lampe nicht – und erst recht nicht die ganze Wirklichkeit. Es gibt immer ein Daneben und ein Dahinter. Es gibt die unausgeleuchteten Winkel des Lebens.
Und: Der Strahl leuchtet nicht nur dem Lampenträger allein. Andere können im selben Licht mit unterwegs sein. Füreinander den Weg ausleuchten – in diesem Sinn „Pfad-Finder“ zu sein – ist ein Dienst am Nächsten. Nicht nur im Gehen, auch im Sehen kann man einander Stütze sein. Immerhin Bruchstücke sind es, die man entdeckt. Sie fügen sich zu einer Ahnung vom Ganzen, werden zu Himmelszeichen.
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