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„Ich habe in einer Hütte im Wald gelebt, nahe der Stelle, wo sich Johannes der Täufer auf die Taufe im Jordan vorbereitet hat“, erzählt der neue Vorsteher der 19 Benediktiner, die in Jerusalem und in Tabgha am See Gennesaret wirken. Die Lebensform des Einsiedlers sei in der Benediktsregel neben dem Gemeinschaftsleben vorgesehen, erklärt Alter. Freilich habe er wöchentlich Verbindung zum Kloster gehalten, in den letzten 18 Monaten war er Novizenmeister.
Der 1946 in Polen geborene Mönch war in den letzten sieben Jahren nicht nur durch Besuche in der Abtei präsent, sondern auch durch seine Ikonen. Das Ikonenschreiben hat der 71-Jährige, der aus einer Künstlerfamilie stammt, kurz nach der Wende von 1989 in Russland gelernt. Zuvor hatte der 1970 in Tschenstochau in ein Paulinerkloster eingetretene Ostpreuße in Krakau Theologie studiert. 20 Jahre wirkte er vor allem als Seelsorger in Bayern. „Meine Seele hat aber geweint nach dem monastischen Leben“, erinnert er sich heute. Seine Wege führten ihn zu den Benediktinern und im Jahr 2000 nach Jerusalem. Eine Aufgabe für Alter wird als Abt die Renovierung der Abtei in Jerusalem sein, bei der er sich durch Freskenmalerei einbringen möchte. Die Abtei ist gemeinsam mit ihrem Priorat am See Gennesaret ein wichtiger Anlaufpunkt für deutschsprachige Pilger.
„Ich wünsche mir, dass jedes Mitglied unserer Abtei die Spiritualität der Wüste lebt – die Stille und das Lesen der Heiligen Schrift.“
Abt Bernhard Maria Alter OSB
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