KOMMENTAR_
Jeder und jede könnte ansteckend sein, könnte das Coronavirus wie eine Nebelmaschine um sich herum verteilen. Die wenigen Menschen, die unaufschiebbare Wege durch den potenziell coronaverseuchten öffentlichen Raum zurücklegen müssen, bewegen sich wie Holzeisenbahnwaggons, deren Magnete nicht zusammenpassen. Distancing ist das Zauberwort, haben wir gelernt. „Paradoxerweise erzeugte die körperliche Distanz, die der Virus erzwang, gleichzeitig neue Nähe“, prognostiziert der Zukunftsforscher Matthias Horx in seinem jüngsten Essay „Die Welt nach Corona“. Möge er recht behalten! Doch wie nimmt das allgemeine Sich-Gegenseitig-Verdächtigen ein Ende? Wie finden Menschen zu neuem Vertrauen ins Leben? Vielleicht liegt in dieser Frage eine Chance für die Christen. Die Chance, sich nicht länger mit sich selbst zu beschäftigen, sondern den Blick für die Angst und die Sehnsucht der Mitmenschen zu schärfen. Und eine Sprache zu finden, die das Vertrauen in das Leben, in Gott und in die Mitmenschen stärkt.
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