KOMMENTAR_
Manche tragen ihre gläubige Ausgelassenheit recht stolz vor sich her, überrumpeln Menschen um sich, verstehen sich als die echten Christen.
Die biblische Pfingsterzählung legt es anders nahe. Vom Empfangen des Geistes spricht sie. Was zu Pfingsten geschieht, geht zuerst nach innen: „Begeisterung“ ist ein Empfangen. Glaube soll innerlich werden, das Wesen des Menschen durchtränken. Im Tun und Denken eines Menschen wird er sich äußern – nach außen gehen. In den Entscheidungen, die man trifft, in der Frage, wem man sich zuwendet und worauf man verzichtet, wird er zu spüren sein. Ob einer schüchtern oder gesellig ist, hat mit Begeisterung wenig zu tun. Auch ein ruhiger, ein ängstlicher, sogar ein verzweifelter Mensch kann ein von Geist Durchtränkter sein. Und wer wollte behaupten, dass die Märtyrer ohne Geist gewesen wären?
Die Fröhlichkeit, die Freude, aber ebenso der Schmerz und die Trauer sind Wohnorte des Gottesgeistes. Dass Gott da ist und Menschen daraus handeln und Hoffnung schöpfen. Das ist Begeisterung.
Der Geist Gottes macht nicht stolz. Er ist der Antrieb, der im Herzen wohnt – wenn man ihm dort Wohnstatt gibt.
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