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Chor:
Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet (der weise Redner).
Das ist alles Windhauch.
Welchen Vorteil hat Mensch von all seinem Besitz,
für den er sich anstrengt unter der Sonne?
Solostimme:
Wir kommen. Wir gehen.
Die Erde steht in Ewigkeit.
Alle Flüsse fließen ins Meer,
das Meer wird nicht voll.
Alle Dinge sind rastlos tätig,
nie wird ein Ohr vom Hören voll.
Was geschehen ist,
wird wieder geschehen,
was man getan hat,
wird man wieder tun.
Es gibt nichts Neues unter der Sonne.
(nach Kohelet 1)
Chor:
Immer scheint irgendwo die Sonne,
Immer ist irgendwo Nacht.
Irgendwo hat immer jemand Hunger,
Irgendwo wird immer laut gelacht.
Menschen:
gut und böse, arm und reich.
Im Kampf ums Überleben
Sind alle gleich.
Der Starke wird siegen,
der Schwache untergehen.
Wer kann dem Lauf der Welt widerstehen?
Chor 1: Jeder gegen jeden.
Chor 2: Und jeder allein.
Solostimme:
Es kommt vor, dass jemand allein steht
Aber sein Besitz ist grenzenlos
und überdies kann sein Auge
vom Reichtum nicht genug bekommen.
Das ist Windhauch und ein schlechtes Geschäft.
Zwei sind besser als einer allein.
Wenn sie hinfallen,
richtet einer den anderen auf.
Doch wehe dem, der allein ist, wenn er fällt.
Wenn zwei zusammen schlafen,
wärmt einer den anderen:
einer allein –
wie soll er warm werden?
(nach Kohelet.4)
Chor 1: Jeder gegen jeden.
Chor 2: Und jeder allein.
Chor 1: Einer allein,
wie soll er aufstehen, wenn er fällt?
Chor 2: Wen kümmert´ s schon,
dies ist der Lauf der Welt.
Chor:
Halt ein, Schwester.
Bruder, bleib stehen.
Zwei sind besser als einer allein.
Wir wollen Sand im Getriebe des Alltags sein,
der Welt ein neues Gesicht verleihen:
Ein Aug´ auf jene, die keiner mehr sieht.
Ein Ohr für alle, die niemand mehr hört.
Ein Wort für jene, die sprachlos sind.
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