Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Das wichtigste Instrument für die Chorprobe ist zur Zeit der „Zentimeter“: Der Zollstab liegt vor der Chorprobe neben dem Notenpult. 1,5 Meter in alle Richtungen halten die Chorsänger/innen Abstand und sind gefordert, alleine und doch gemeinsam zu singen. Mit verschnupfter Nase soll man zuhause bleiben, Anwesenheitslisten sind zu führen, kurze Proben-Einheiten und Stoßlüften sind angesagt. Und: Die bestehende Beschränkung auf zehn Personen gilt nicht für Chorproben oder Chorkonzerte.
Singen im Chorverband ist mit Hygienekonzept wieder möglich – und macht trotz allem auch Freude. Von der Sängerschar und den Chorleiter/innen sind aber viel Kreativität und Flexibilität gefordert. Andreas Peterl vom Kirchenmusikreferat ist laufend damit beschäftigt, verschiedene Konzepte für Kirchenchöre zu entwickeln. Die Raumsituation ist schwierig. „Die Chöre haben schon vor der Pandemie oft in zu beengten Raumsituationen gearbeitet“, berichtet er. Sie proben nun oft in halber Besetzung: „Chor A“ gestaltet etwa den Erntedank in der Kirche, „Chor B“ singt in der Filialkirche. „Die Besetzung des Chores wird auf die maximale Anzahl an Plätzen auf der Empore reduziert, dann werden die Sänger/innen zu verschiedenen Terminen eingeteilt, damit alle zumindest ein paar Mal zum Singen drankommen.“ Manche Chöre singen nur noch mit kleinen Ensembles. „Andere Chöre haben sich für eine längere Pause entschieden, auch das ist in der speziellen Situation verständlich“, sagt Peterl. „Für die Chorleiterinnen und Chorleiter ist das zweifellos eine große Belastung und Herausforderung.“ Und auch die Sänger/innen sind gefordert: Es ist ungewohnt, ohne unmittelbare Nachbarn zu singen, die Chorliteratur verändert sich durch die Chorgröße und die Probensituation ist völlig neu.
Das Kirchenmusikreferat will für die Pfarren da sein und bietet deshalb vielfach Unterstützung an, denn alles sei besser als nicht zu singen, so lautet die Stoßrichtung. Es gibt eigene Workshops für Chorleiter/innen, einfache Noten für kleinere Besetzungen von ein- bis dreistimmig werden herausgegeben. Ideen für die Gestaltung von Gottesdiensten mit dem Gotteslob wurden gesammelt – besonders für jene, die traditionell von Chören gestaltet werden. „Es ist ermutigend, dass so viele Chöre sich – mit hohem Organisationsaufwand und großer Liebe zum Singen – auf dieses Abenteuer einlassen und weitermachen“, hält Peterl fest. Neue bischöfliche Erlässe und Verordnungen in Abstimmung mit dem Chorverband und der Kirchenmusik-Kommission sowie Termine sind auf der Website des Kirchenmusikreferats jederzeit abrufbar.
www.kirchenmusik-linz.at, Tel. 0732 7610-3111
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN