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Das dramaturgische Mittel, das sich als Hauptmoment durch den Film zieht: Zwei Menschen sitzen in einem Abteil. Wohin die Fahrt geht, ist zweitrangig, wichtig ist, dass Bewegung in die Sache kommt.
Das Schweigen über die Vergangenheit wird aufgebrochen, der Deckel aufgemacht, Menschen kommen miteinander ins Gespräch. Die Enkeltochter fragt, die Oma antwortet: Wie war das mit dem Einmarsch Hitlers? Wo warst du da, was haben deine Eltern gemacht? Hast du einmal nachgefragt, was mit deiner jüdischen Schulkollegin Susi passiert ist, die über Nacht verschwand?
Unfassbar, was Aba Levit erzählt über die Zeit im Ghetto und in den Konzentrationslagern.
Die Fragen der Enkeltöchter und -söhne sind interessant, mitfühlend, unangenehm, bohrend. Es sind Fragen, die Interesse bekunden an der Person, die man schon so lange kennt und auch wieder nicht.
„Der schönste Tag“, ein Film von Fabian Eder, beginnt mit einer buchstäblichen Demontage: Zur Rede Hitlers im März 1938 auf dem Wiener Heldenplatz zerlegen ein paar Männer die alten Aufsteller einer Museumswand, auf der Österreich als erstes Opfer der NS-Zeit bezeichnet wird. Interviews mit Historiker/innen und Schriftstellern, Filmausschnitte aus Konzentrationslagern, die das Damals und das Heute zeigen, eröffnen dem Publikum neue Sichtweisen. Der Film bietet die Chance, über ein schwieriges und schweres Thema gut ins Gespräch zu kommen – mit viel Feingefühl gemacht.
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