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„Jerusalem ist meine Heimat. Lass mich nicht zurück. Mein Platz ist nicht hier!“, singt die südafrikanische Sängerin Nomcebo Zikode. Der Text ist auf Zulu und erinnert an einen Klagepsalm. Gottes Schutz und Begleitung werden erbeten, die Heimatlosigkeit und das Gefühl, am falschen Platz zu sein, werden thematisiert. Als Sehnsuchtsort wird „Jerusalem“ auserkoren, schon immer ein Ort der Rettung und Heilung in christlich-jüdischer Tradition.
Komponiert hat dieses Lied Kgaogelo Moagi, genannt „Master KG“. Der 28-jährige Musiker stammt aus einem Dorf in der südafrikanischen Provinz Limpopo. Dort fing er an, Musik mit dem Computer zu produzieren. 2018 hatte er bereits einige Erfolge, 2019 komponierte er die Musik zu „Jerusalema“, die ihn selbst gefangen nahm. So traurig die christlich inspirierte Botschaft, die mit vielen Wiederholungen arbeitet, auch ist, so lebensfroh und aufmunternd sind Interpretation, Melodie und Choreographie. Afrikanische Beats tun das Ihre, ein Gefühl von Freude und Leichtigkeit aufkommen zu lassen. Die Füße werden unruhig, gleich möchte man mittanzen. Und genau das gemeinsame Tanzen tut wohl in Zeiten von „Social Distancing“, von Abstandhalten und Maskentragen.
Ein Blick ins Netz zeigt: Die halbe Welt tanzt und stellt danach das Video ins Internet. Unter dem Stichwort „JerusalemaChallenge“ hat der Song mittlerweile Tausende Menschen erreicht und zum Nachtanzen animiert. Wiewohl das Lied selbst ursprünglich ohne Choreographie ins Netz gestellt wurde, hat sich nun eine fixe Schrittfolge etabliert, die weltweit nachgetanzt wird: von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Krankenhauspersonal, den Ordensfrauen und -männern und kirchlichen Einrichtungen in ganz Europa.
Auch in der Pfarre Haigermoos hat man das Tanzbein geschwungen. Michaela Kager hat die Sternsinger-Aktion mit der „JerusalemaChallenge“ kombiniert. Die Aktion wurde ein voller Erfolg, erzählt Kager als Sternsinger-Verantwortliche: „Wir hatten heuer so viele Anmeldungen wie noch nie. Es war für mich eine Herzensangelegenheit, die Sternsinger zu organisieren. Die Rückmeldungen waren sehr positiv: von den Kindern, Eltern und den besuchten Familien!“ Die Mütter hätten großteils mit den Kindern zuhause geprobt und auch schon Videos gemacht. „Am 4. Jänner haben wir uns dann am Gemeinde-Platz getroffen und gemeinsam getanzt. Die Kinder hatten eine Menge Spaß dabei!“ Alle Videos hat Michaela Kager dann gesichtet und zu einem Youtube-Video zusammengeschnitten. „Eine Herausforderung!“, wie sie sagt. Über die vielen positiven Rückmeldungen, die „Likes“ im Internet hat sich nicht nur sie gefreut. „Im ganzen Ort war zu spüren: Wir sind da, wir haben damit viele ins Boot geholt. Für mich war es mit Abstand eine der besten Aktionen!“, sagt die Buchhalterin und Mutter zweier Kinder lachend.
Als weltweite Aktion für Hoffnung während der Pandemie sieht auch das Klinikum Wels-Grieskirchen diese #JerusalemaDanceChallenge. Unter Einhaltung aller erforderlichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen haben rund 230 Mitarbeiter/innen des Klinikum Wels-Grieskirchen zu #Jerusalema getanzt. „Mit dem bunten Video möchten wir positive Signale für gute Laune sowie Hoffnung und Zusammenhalt in der Bekämpfung der Pandemie senden“, erklärt dazu die Presseverantwortliche Kerstin Pindeus. Über 160.000 Aufrufe sind in zwei Tagen gelungen. – Ein Tanz geht um die Welt, und die Reise ist noch nicht zu Ende.
#JerusalemaDanceChallenge
Haigermoos: https://youtu.be/asizK1V90Fg
Klinikum: https://fb.watch/2Jl_Mg61_D/
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