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Die Idee, seine Begegnungen mit Frère Roger in Form einer szenischen Lesung mit Filmausschnitten auf die Bühne zu bringen, kam dem Autor und Regisseur Johannes Neuhauser während des Corona-Lockdowns. Unter dem Titel „Vertrauen wie Feuer“ schlüpft die freischaffende Schauspielerin Bettina Buchholz in die Rolle des jungen Johannes Neuhauser und zeichnet semi-autobiografisch die bedeutendsten Lebensstationen Frère Rogers nach.
„Er war sein Leben lang ein Mann des Dialogs, des Ausgleichs und der Versöhnung“, trägt Buchholz vor. „Er reagierte auf Krisen nicht mit einem ausgeprägten Freund- und Feind-Denken, sondern mit Kreativität.“ Die Kernbotschaft des Stücks sei genau das: „Es geht darum, dass wir immer einen Bewegungsspielraum haben, auch in Zeiten von Covid-19“, so Buchholz.
„Wenn sich Wege verschließen, tun sich andere auf.
Gott verurteilt niemanden zur Untätigkeit.“ Dies war einer der Sätze, die Frère Roger zu Johannes Neuhauser sagte – der seither „anders lebt“. Frère Roger gründete vor 80 Jahren die Taizé-Bruderschaft in Frankreich und rief vor 50 Jahren das erste „Konzil der Jugend“ aus, zu dem über Jahre tausende Jugendliche strömten, um zu einem besseren Leben zu finden.
1976 gehörte auch Autor und Regisseur Johannes Neuhauser zu diesen jungen Menschen. „Das ‚christliche Woodstock‘ nannten sie es damals. Am meisten hat mich dort das gemeinsame Beten, Singen und die Stille fasziniert“, erinnert sich der heute 63-Jährige. Immer wieder kehrte er daraufhin nach Taizé zurück, lernte den Mystiker und Friedenspreisträger Frère Roger dabei auch persönlich kennen und begleitete ihn auch als Dokumentarfilmer auf seinen Reisen, etwa nach Manila, der Hauptstadt der Philippinen. Beim Dreh auf den sogenannten „Smokey Mountains“, einem der beiden bewohnten Mülldeponien der Hauptstadt, wurde das Filmteam überfallen, sogar Schüsse fielen. „So etwas schweißt natürlich zusammen“, sagt Neuhauser über dieses einschneidende Erlebnis.
Auf sowohl „leichten wie essenziellen“ Begebenheiten bauen sich die Szenen des Stücks auf, ohne dabei die Person des Johannes Neuhauser zu sehr in den Fokus zu rücken. „Diese dient lediglich als Identifikationsfigur“, betont der Regisseur. Um dies zu erreichen, werden die Lese- und Spielszenen mit Video- und Fotoaufnahmen kombiniert, sodass der vor 15 Jahren von einer psychisch kranken Frau getötete Frère Roger auch selbst zu Wort kommt.
Bettina Buchholz spielt auf einer minimalistisch gestalteten Bühne, ausgestattet lediglich mit einigen weißen Ikonen aus Taizé und einer Leinwand. Für die Schauspielerin und Ehefrau Neuhausers ist die Bühne ein „heiliger Raum“: „Es geht darum, authentisch zu sein, die Menschen zu inspirieren und ihnen den Kern von Frère Rogers Botschaft näherzubringen: Gott kann nur lieben.“
„Vertrauen wie Feuer“, Premiere am Fr., 25. September, um 19.30 Uhr im Bildungshaus Schloss Puchberg.
Die KirchenZeitung verlost 2 x 2 Tickets für die Premiere am Fr., 25. September.
Schreiben Sie bis 4. September 2020 (KW „Frère Roger“) an: KirchenZeitung Diözese Linz, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
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