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Schon als Zehnjähriger hat er zu schreiben begonnen – nicht Märchen, sondern Theaterstücke, wie Friedrich Ch. Zauner erzählt: „Obwohl ich das gar nicht gekannt habe.“ Seine Mutter hat seine frühen Werke einem Buchhändler gezeigt. Dieser hat seiner Mutter die passende Lektüre für ihn mit nach Hause gegeben: Grillparzer. In Grillparzers Werk kam auch die Figur „Esther“ vor, jedoch nur fragmentarisch, wie Zauner erzählt. Seither beschäftigt er sich mit biblischen Figuren: „Die Grundelemente der Bibel durchziehen mein Leben“, sagt er. Sein literarisches Werk hat er immer von seinem Theaterschaffen getrennt. Als er in jungen Jahren in Rom studierte, hat er nur ein Buch mitgenommen: die Bibel. Dieses Buch fand er faszinierend und berührend. Vor 50 Jahren hatte sein erstes Theaterstück – „Passion“ – Premiere. 2018 wurde es in Rainbach wiederaufgeführt. Bis dahin sei es noch ein langer Weg gewesen, stellt Zauner fest.
Es zeigte sich bald, dass es für biblische Themen keine Aufführungsorte gab. Er blieb trotzdem dran: „Ich hab weitergeschrieben, auch wenn die Theaterstücke nicht aufgeführt wurden“, sagt er rückblickend. Die Idee wurde geboren, für die Werke mit biblischen Themen eine eigene Bühne zu schaffen. Unterstützung bekam Zauner damals von Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer. Diesem gefiel die Vision, ein Festival mit biblischen Themen und eigenem Aufführungsort in der ländlichen Region zu etablieren. „Die Leute sollten von überallher kommen“ – so kam es auch.
Die Evangelienspiele in Rainbach feiern heuer ihr 15-Jahr-Jubiläum. Das Interesse an den biblischen Werken, die Zauner verfasst, ist groß. „Die Bibel ist immer aktuell. Man kann sie ohne große Veränderung erzählen“, meint der Schriststeller. König David sei für ihn so eine Erzählung: vom gottbegnadeten Dichter, der, als er Macht erlangt, dieser auch erliegt. „Wenn man Macht hat, benutzt man sie für die eigene Sache. Die gleichen Fehler werden auch heute gemacht“, so Zauner. Im 15. Jahr des Bestehens der Evangelienspiele steht ein Stück auf dem Spielplan, das erneut auf das Neue Testament Bezug nimmt: „Das Grab ist leer“. Von der Auferstehung Jesu bis zur Predigt des Petrus wird ein thematischer Bogen gespannt. Die Musik stammt von Fridolin Dallinger, Regie führt der Autor und Erfinder der Rainbacher Evangelienspiele Friedrich Ch. Zauner.
Zur Sache
Nach „Johannes – der Rufer in der Wüste“, nach „Zeichen und Wunder“ und
nach „Passion“ bildet „Das Grab ist leer“ den Abschluss der neutestamentarischen Tetralogie Zauners. Behandelt werden die Ereignisse zwischen Ostern und Pfingsten. Premiere ist am 13. Juni um 19.30 Uhr. Weitere Aufführungen: 14., 15., 16., 21., 22., 23. Juni jeweils um 15 und 19. 30 Uhr.
Infos: unter ticket[at]rainbacher-evangelienspiele, Tel. 07716 80 28.
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