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Bücher, die sich mit notwendigen Reformen der Kirche beschäftigen, gibt es zuhauf. Was das Werk von Gerda Schaffelhofer, der früheren Präsidentin der Katholischen Aktion Österreich, unterscheidet, ist die konsequente Perspektive aus der Sicht der sogenannten „Laien“ und der Verzicht auf Tabus.
Die Themen sind an sich bekannt: Klerikalismus, Misswirtschaft im Vatikan, Diskriminierung der Frauen, schädliche kirchliche Sexualmoral, Zwangszölibat und eine Kirchenspitze, die keine Glaubwürdigkeit mehr hat. Das Besondere an Schaffelhofers Buch ist die konsequente Kritik am kirchlichen Standeswesen, also an der Unterscheidung zwischen Klerus und Laien. Das hat auch Auswirkungen auf andere Reformforderungen. So schreibt Schaffelhofer: „Solange es eine Priesterkirche gibt, ist es nicht einzusehen, warum dieses Amt nur für Männer reserviert ist. Zu bedenken ist aber, dass durch die beharrliche Einforderung der Priesterweihe für Frauen dieses Amt weiterhin im System einzementiert wird.“
Schaffelhofer stellt es offen zur Diskussion: „Es könnte ja durchaus sein, dass der Heilige Geist anderes mit seiner Kirche vorhat und die Kleruskirche überhaupt kein Modell der Zukunft ist.“ Zwar lobt Schaffelhofer Papst Franziskus (im Gegensatz zu Paul IV., Johannes Paul II. und Benedikt XVI.), aber: „Auch dieser Papst tut sich offensichtlich mit den Frauen nicht so ganz leicht.“ Schaffelhofer hat ein sehr ehrliches Buch geschrieben.
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