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Ein Wegbegleiter im oberen Mühlviertel will das Buch „Granitpilgern“ sein. Es führt nicht nur durch wunderschöne Landschaften, sondern ist auch ein Begleiter für die Seele, den Geist, den ganzen Menschen. Pilgern ist mehr als nur Gehen. „Es bedeutet, der inneren Sehnsucht Raum zu geben und die Welt neu zu sehen“, so Bischof Scheuer im Vorwort. Die Kirchen, Kapellen und Kleindenkmäler entlang des Granitpilger-Weges laden ein zum Verweilen und Auftanken. Errichtet sind die meisten aus Mühlviertler Granit. Vier große Wallfahrtskirchen liegen auf dem Weg: Maria Ramersberg in Kleinzell, Maria Pötsch bei Pürnstein, Maria Rast bei Helfenberg und Niederwaldkirchen. Dazwischen säumen Bildstöcke, Kapellen und Marterl den Weg. Das Büchlein führt Pilger/innen mit Landkarte sicher durch das Obere Mühlviertel. Die Zeit ist reif, das Wetter passt.
Granitpilgern. Wegbegleiter im oberen Mühlviertel. Christian Huber mit Bildern von Andreas Balon. Verlag Anton Pustet. ISBN 9783702 509965, 96 Seiten, Euro 18,–
Der kranke Stardirigent und Komponist Gustav Mahler blickt an Deck eines Ozeandampfers, der nach Europa fährt, aufs Meer und erinnert sich an Episoden aus seinem Leben. Das ist die Idee des Kurzromans von Robert Seethaler, der Anfang August erschienen ist. Und die Idee ist gut, denn Gustav Mahlers Leben gibt viel her in Bezug auf die Epoche des Fin de Siècle (ca. 1890–1914): neue Kunstströmungen, die Emanzipation des jüdischen Bürgertums, aufbrechende Geschlechterverhältnisse (Alma Mahler betrog bekanntlich ihren Mann mit Walter Gropius), Psychoanalyse (Mahler fuhr zu Sigmund Freud, der schon in Seethalers Meisterwerk „Der Trafikant“ auftaucht), neue Techniken ... Und vor diesem Hintergrund spielten sich Dramen ab wie der Tod der älteren Tochter Maria. Stoff gäbe es also genug. Seethaler gelingt es zwar in seinem kurzen Buch, die Endzeitstimmung des Menschen und Künstlers Gustav Mahler zu skizzieren. Angesichts des zur Ausgestaltung bereitstehenden Stoffes ist das enttäuschend wenig.
Der letzte Satz. Roman von Robert Seethaler. Hanser Verlag. ISBN 978-3-446-26788-6, 126 Seiten, Euro 19,60
Österreichs Ordensgemeinschaften geben jährlich eine „Summa“ heraus – einen Tätigkeits- und Erfahrungsbericht. Der ehemalige Kommunikationsleiter der Orden und der Diözese Linz, Ferdinand Kaineder, legt mit seinem gerade erschienenen Buch ebenfalls eine „Summa“ vor (auch wenn er sie nicht so bezeichnet) – über Tätigkeiten in seinem Leben: vom Studium zum ehrenamtlichen Dienst in der Pfarre, über seine Zeit als Pastoralassistent, als Kommunikationsverantwortlicher und „professioneller“ Pilger. Im letzten Drittel kommen (kirchen-)politische Wertungen dazu. Aktuell, wenn auch vor den jüngsten Ereignissen um die Katholische Sozialakademie geschrieben, sind die Bemerkungen zur Soziallehre. Das Ganze ist nicht chronologisch, sondern lose anhand der Begriffe „Vernetzen“, „Verstehen“, „Mitmachen“ und „Freiräume“ geordnet (was zu manchen Wiederholungen führt). Das Buch ist sehr subjektiv geschrieben, wie sich an der häufigen Verwendung des Wortes „ich“ zeigt. Die vielen Wegbegleiter/innen und Fans Kaineders werden das Buch mögen, da es an so manches Bekannte und gemeimsam Erlebtes erinnert.
Anpacken, nicht einpacken! Für Gemeinschaft, die Begeistert von Ferdinand Kaineder. Herder Verlag. ISBN 978-3-451-38838-5, 238 Seiten, Euro 20,60
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