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Sie kandidierten beide 2015 für den Gemeinderat von Bad Schallerbach. Wie haben Sie zur Politik gefunden?
Christina Sporn: Es war damals ganz lustig, wir sind vor der Wahl fast gleichzeitig angesprochen worden, ich von den Grünen, Christian von der ÖVP. So sind wir jetzt ein schwarz-grünes Ehepaar. Das ist ein bisschen ungewöhnlich, aber warum nicht? Das ist ja nicht so konträr, dass man sagt, das hält man nicht aus.
Wieso sind Sie angerufen worden?
Christian Sporn: Wir sind beide im Ort engagiert, in der Pfarre und im Weltladen. Da passiert es leicht, dass man gefragt wird, ob man sich nicht für etwas Weiteres einsetzen will.
Jetzt koalieren ÖVP und Grüne auf Bundesebene, vorher waren sie politische Gegner …
Christian Sporn: Mir gefällt das nicht, wenn man vom politischen Gegner redet. Das führt meiner Ansicht nach zu einer Geringschätzung der Demokratie. Mein Wunschbild ist ein positiver Wettbewerb der Ideen.
Wann haben Sie beide das letzte Mal über Politik gestritten?
Christina Sporn: Wir streiten nicht, sondern diskutieren über Politik. Natürlich sind wir gelegentlich anderer Meinung.
Was sind die Themen, über die Sie diskutieren?
Christina Sporn: Letztens haben wir über den Linzer Westring diskutiert. Meine Position ist, dass Autobahnen zu bauen den Verkehr fördert. Wobei ich auch Christians Standpunkt verstehe, dass man die Leute auch nicht im Stau stehen lassen kann, wenn sie schon Auto fahren. Da gibt es kein Richtig und Falsch.
Die letzte ÖVP-geführte Regierung hatte eine restriktive Linie gegenüber Asylwerbern. War das übertriebene Härte?
Christian Sporn: Wenn die Menschen schon einmal im Land sind und ich sie de facto eh nicht heimschicken kann, halte ich es für gescheiter, die Leute positiv zu integrieren. Es braucht aber eine restriktive Linie gegenüber denjenigen, die unsere Gesetze nicht einhalten.
Waren die Grünen früher teilweise zu naiv mit ihrer Willkommenskultur?
Christina Sporn: Das glaube ich schon. Wenn man die Hände aufmacht und sagt, alle Flüchtlinge können kommen, ist es vielleicht schon ein bisschen naiv.
Die neue Regierung will einige Maßnahmen im Klimaschutz setzen. Spielt das Thema auch in Ihrem Alltag eine Rolle?
Christina Sporn: Wir wollen unseren Kindern mit gutem Beispiel vorangehen. Sie sind es gewohnt, dass wir das Auto im Ort kaum verwenden und dass uns Müllvermeidung und Mülltrennung sehr wichtig ist.
Ich versuche diese Thematik aber auch in der Parteiarbeit vor Ort umzusetzen. So kämpfe ich dafür, dass bei der Musikschule endlich ein Fahrradständer installiert wird.
Familienpolitik hat eine starke Auswirkung auf Ihr Leben. Nur ein Beispiel: Die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten ist in Oberösterreich seit 2018 nicht mehr gratis. Wie stehen Sie dazu?
Christina Sporn: Ich finde es prinzipiell gut, dass die Nachmittagsbetreuung im Kindergarten nicht mehr gratis ist. Weil „gratis“ bedeutet oft auch „weniger wert“. Wieviel jemand die Nachmittagsbetreuung nutzt, muss jeder für sich wissen. Wir haben uns bewusst für unsere Kinder entschieden und wollen sie auch möglichst viel selbst betreuen.
Die ÖVP bezeichnet sich traditionellerweise als christlich-sozial, aber auch die Grünen positionierten sich zuletzt verstärkt in diese Richtung. Wie sehen Sie persönlich das Verhältnis Partei und Kirche?
Christina Sporn: Manche Parteikollegen sehen es kritisch, dass ich in die Kirche gehe und eine Grüne bin. Jedoch sind für mich Schöpfungsverantwortung und Umweltschutz sowohl christliche als auch grüne Anliegen.
Christian Sporn: Aus meiner christlichen Überzeugung heraus setze ich mich für unsere Mitmenschen ein, gerne auch politisch und in der ÖVP.
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